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Salzburg entwickelt Borkenkäfer-Prognosemodell

In Salzburg haben Forstexperten des Landes und Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien eine digitale Borkenkäfer-Landkarte erstellt. Darin werden die Borkenkäfer in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium abgebildet. „Gegenmaßnahmen können so gezielt in Angriff genommen werden. Der Schädling wird für uns berechenbarer“, kündigte Agrarlandesrat Josef Schwaiger an.

Für die Entwicklung des Insekts spielt die Temperatur eine wesentliche Rolle. Unter 8 °C zeigt der Schädling keine Aktivität. Von der Eiablage bis zum ‚Ausbohren‘ des fertigen Jungkäfers braucht es eine Temperatursumme von 550 °C. Wenn es wärmer ist, wird diese Summe früher erreicht, bei Kälte später. Beträgt die Temperatursumme – also die jene der durchschnittlichen Tagestemperatur – zum Beispiel bereits 450 °C und ist eine warme Woche prognostiziert, kann man damit rechnen, dass der Käfer ausfliegt und dann andere Bäume befällt, erklärte Landesforstdirektor Michael Mitter. „Der Klimawandel ist eine Tatsache, der Borkenkäfer liebt es warm, daher wird sich das Problem nicht nur in Salzburg verschärfen“, warnte Bernhard Niedermoser, Meteorologe bei der ZAMG.

„Die Borkenkäfer-Landkarte ist ein ausgezeichnetes Instrument für die Bezirksförster, um die Ausbreitung des Schädlings rechtzeitig zu erkennen und in weiterer Folge zu verhindern. Regionale Unterschiede werden durch das Prognosemodell berücksichtigt. Wenn wir wissen, wann das sogenannte Einbohren stattfand, sind die Bezirksförster vorgewarnt“, unterstrich Schwaiger.

Das Prognosemodell ist zurzeit in Salzburg und in Tirol im Einsatz. Interesse daran gibt es aus ganz Österreich.