Foto: HLBLA St. Florian

Fachtag der Schweinehaltung in HLBLA St. Florian

 Am 22. Jänner 2020 fand in der HLBLA St. Florian der Schweinehaltungsfachtag der Wintertagung 2020 des Ökosozialen Forums statt. Im ersten Themenblock mit dem Thema „Schweinmarkt der Zukunft“ ging es um die Entwicklung des internationalen und nationalen Schweinemarktes. Österreichs Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger bekräftigte, sich für die Anliegen der österreichischen Schweinebauern bei den agrarpolitischen Verhandlungen stets mit Nachdruck einzusetzen, damit die strukturellen Nachteile der österreichischen Schweineproduktion im Wettbewerb des europäischen Schweinemarktes ausgeglichen werden.

Dr. Hoste von der Universität Wageningen (Niederlande) gab einen Überblick über die internationale Schweineproduktion und leitete daraus die unmittelbaren Konsequenzen für die Entwicklung des europäischen Schweinemarktes ab. Alois Strohmeier, Geschäftsführer von Steirerfleisch, gab Einblicke in das Exportgeschäft nach China, das wegen der dort um sich greifenden Afrikanischen Schweinepest für die momentan gute Schweinepreissituation in Europa verantwortlich ist. Worauf sich Tierhalter auch in Österreich einstellen müssen, wurde von Dr. Schneider vom Lfl-Grub mit einem Ausblick auf die neue deutsche Dünge-VO, durch die die nährstoffbezogene Hofbilanzrechnung eingeführt wird, vermittelt.

Im zweiten Block der Veranstaltung ging es um die Thematik „Nachhaltigkeit in der Schweinebranche“. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit dem gerade für die schweinehaltenden Landwirtinnen und Landwirte immer wichtiger werdenden Thema der öffentlichen Wahrnehmung der Schweinehaltung. Dabei wurden aus einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) auch Fakten zur Klimarelevanz der österreichischen Schweineproduktion vorgestellt, die bei diversen Diskussionen hilfreich sein können. Demnach verursacht das österreichische Durchschnittsschwein im Vergleich zum EU-Durchschnittsschwein tendenziell weniger CO2-Emissionen, wofür vor allem der höhere Anteil an im Betrieb selbst erzeugten Futtermitteln verantwortlich ist. Dieser CO2-Emissionswert könnte laut Studie beim Ersatz von Soja aus Übersee durch regional produziertes Eiweiß aber nochmals deutlich reduziert werden. Zum Abschluss der gut organisierten Veranstaltung erhielten die Besucherinnen und Besucher des Schweinehaltungsfachtages 2020 Eindrücke und Einblicke in die spanische Schweineproduktion anhand zahlreicher Bilder eines simultan übersetzten englischen Vortrages.

Als Resümee des Schweinefachtages 2020 kann festgehalten werden, dass  die Schweinebranche weiterhin gravierende Veränderungen erleben wird, was als Problem, gleichzeitig aber auch als Chance für die österreichische Schweineproduktion gesehen werden kann. Wissen und Bildung  wird für die Entscheidungsfindung wichtiger denn je!