Foto: Raumberg-Gumpenstein

Weidetiere mit GPS-Technologie orten

Die Vorteile moderner Ortungs­technik liegen auf der Hand, werden sie doch täglich von Millionen Nutzern via Google Maps zur Standort- und Weg-Findung bzw. von Rettungsdiensten zur Ortung von vermis­sten Personen und auch von der Industrie zur Positionsfeststellung von Fahr­zeugen oder Containern erfolgreich genutzt.

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, der Naturpark Sölktäler und die Bezirksbauernkammer Liezen haben in diesen Sommer (2019) das Projekt „Weide GPS“ gestartet. GPS Tracker, ursprünglich aus der Fahrzeugüberwachung, werden adaptiert und bei Weidetieren zur Positionsbestimmung eingesetzt. Drei Firmen nehmen mit ihren Produkten an diesem Projekt teil. Es sind dies die Firma Infostars mit einem Batterie Tracker und einem Akku Tracker, die Firma Simpletrack mit einem Akku Tracker und die Firma Qtrack mit einem Batterie Tracker.

Rinder und Schafe sind Herdentiere und bleiben in der Regel auf den Weideflächen zusammen. Bei kleineren Tiergruppen werden ein bis zwei GPS Tracker verwendet, sind es verschiedene Tiergruppen die sich räumlich verteilen, bekommt jede Gruppe einen Tracker. Derzeit nehmen 78 Betriebe mit 138 Trackern an diesem Projekt teil. Ein Teil der Kosten für die Geräte wurde vom Land Steiermark und dem Naturpark Sölktäler übernommen.

Erste Erfahrungen zeigten, dass die Geräte auch bei schlechter Mobilnetzabdeckung ihre Positionsdaten sendeten. Mit den Positionsdaten des Trackers können die Hirten am Handy oder auf einem Standrechner den aktuellen Aufenthalt ihrer Tiere sehen und sie gezielt aufsuchen. Die Zeitersparnis für das Suchen der Tiere auf unübersichtlichen Weideflächen ist enorm und führt zu einer deutlichen Arbeitserleichterung für das Almpersonal. Durch die positiven Erfahrungen der Benutzer der Tracker haben sich schon weitere Betriebe gemeldet, welche im nächsten Jahr ihre Tiere auch mit einem GPS Tracker ausstatten wollen.

Ein aktueller Fall zeigt die Vorteile der GPS Ortung. Die Glocke der Kuh „Rosalie“, an der zusätzlich auch der GPS Tracker montiert war, war abhanden gekommen. Urlauber haben die Glocke als Souvenir mitgenommen. Dank des GPS Signals wurde die Glocke in Deutschland gefunden und von der Polizei sichergestellt und dem Besitzer zurückgegeben.

Ein zusätzlicher Nutzen dieser Technik ist, dass mit den Positionsdaten die Beweidungsintensität auf den einzelnen Flächen der Weide festgestellt werden kann. Dies kann ein Hilfsmittel für eine Weideoptimierung in der nächsten Weideperiode darstellen.

Weitere Infos auf www.raumberg-gumpenstein.at