Foto: LK-OÖ, Mayringer

Gans auf Qualität getrimmt

21.000 zählt die Gänseschar in Oberösterreich. Damit ist das Bundesland die Nummer 1 in der Gänsehaltung.  Die Gans ist die einzige Geflügelart, die durch ihren speziellen Magen auch Gras gut verdauen kann. Gänse werden in Österreich besonders tiergerecht auf der Weide gehalten. Durch diese Art der Haltung, und das damit langsamere Wachstum, kommen die Gänse erst mit einem Alter von etwa 20 bis 24 Wochen zur Schlachtung. „Die Weidehaltung in Kombination mit Getreide-Beifütterung ergibt ein besonders zartes Fleisch und weniger Bratverlust gegenüber Importware aus der Intensivmast. Wer sein Gansl aus heimischer Haltung kauft, bringt Gourmet-Fleischqualität auf den Tisch“, betont die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich Langer-Weninger.

Die Weideganshaltung ist für Betriebe eine gute Einkommensalternative. Die Weidegans-Bauern sehen der Saison 2019 optimistisch entgegen. Auch das Gewicht der Weidegänse sollte trotz der Trockenheit mancherorts zufriedenstellend ausfallen. Durch einen gezielten Anbau von Feldfutter als Gänseweide nach der Getreideernte konnten Dürre- und Engerlingschäden gut ausgeglichen werden.

Die Gans ist ein klassisches, saisonales Geflügel und findet sich vor allem rund um den Martinitag bzw. zu Weihnachten auf den Tellern. Mit einem Pro Kopf Verzehr von rund 0,2 Kilogramm essen die Österreicher im statistischen Durchschnitt etwa einmal pro Jahr ein Gänsegericht.

1992 startete die Landwirtschaftskammer OÖ in der Region „Mühlviertler Alm“ mit einem Landwirt und 100 Tieren einen ersten Versuch, die Gänsehaltung wieder auf die Bauernhöfe zu bringen. Mittlerweile werden auf 120 Betrieben in Oberösterreich rund 21.000 Gänse gehalten. Oberösterreich ist damit das Bundesland Nr. 1 in der Gänsehaltung.

„Regionalität war dabei von Anfang an ein wichtiges Element im Projekt. Das Ziel, den Eigenversorgungsgrad in Österreich zu steigern, wird weiter verfolgt. Lag dieser 1995 bei nur sieben Prozent, so bewegt er sich in den letzten Jahren im Bereich von 25 Prozent. Mittlerweile wurde das Projekt auf andere Bundesländer ausgedehnt.“, so Heidi Hebesberger, Obfrau der ARGE Österreichische Weidegans.