Foto: BMLRT Paul Gruber

Sortenprojekt KLIMAFIT in Runde zwei

Der Klimawandel verändert etliche pflanzenbauliche Gegebenheiten. Auch 2021 gab es im ersten Halbjahr um 25% weniger Niederschlag als normal. Die Regenmengen verteilen sich neu und ungünstig. Der Stress für die Ackerkulturen nimmt zu. Deshalb gilt es die Kulturen an die veränderten Klimawerte anzupassen. Um die Suche nach stresstoleranten Sorten zu beschleunigen, hat das Landwirtschaftsministerium 2018 gemeinsam mit den Bundesländern und der Saatgut Austria das Projekt Klimafit gestartet. Im Rahmen des Projektes wurden Vorarbeiten zur Züchtung ökostabiler Sorten geleistet. An Versuchsstandorten in Österreich sollten regional angepasste Sorten ermittelt werden. Nach den ersten drei Jahren und 3 Millionen Euro Unterstützung konnten bereits 469 neue Zuchtlinien zur amtlichen Sortenwertprüfung angemeldet werden. Diese bereits kurzfristigen Erfolge legen nun die Basis für die langfristig angelegte Anpassung von österreichischen Sorten.

Das Nachfolgeprojekt Klimafit 2 zielt darauf ab, weiterhin die Basis für die Entwicklung von neuen, an den Klimawandel angepassten Sorten, zu schaffen, denn: angepasste Sorten sind die Grundlage für stabile Erträge unter ungünstigen Bedingungen. In der zweiten Projektphase rückt die Krankheitsresistenz, die Eiweißplanzenzüchtung und die Sorteneignung für den Biolandbau in den Mittelpunkt. Bund und Länder werden in den kommenden drei Jahren das Projekt wieder mit insgesamt 3 Millionen € dotieren.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: “ Die Ergebnisse sprechen für sich. Jetzt gilt es die Sorten für die Bäuerinnen und Bauern in die Anwendung zu bringen. Mit der Fortsetzung des Projektes Klimafit schaffen wir die Basis für die klimafitten Sorten der Zukunft“.

Johann Blaimauer und Anton Brandstetter von Saatgut Austria: „Aufgrund der zunehmenden Hitzetage und steigendem Trockenstress ist weltweit ein Rückgang der Getreideerträge zu erwarten. Unter unseren Bedingungen liegt der Fokus auf Winterweizen und Wintergerste. Bei der Sojabohne ermöglichen die intensive heimische Züchtungsarbeit und zahlreiche Versuche entsprechende Ertragsfortschritte. Die Kartoffel bevorzugt ein gemäßigtes Klima und ist daher besonders von Klimawandel betroffen. Die Züchter arbeiten daher an Sorten, die mit weniger Wasser auskommen und die Knollenbildung auch bei hohen Temperaturen fortsetzen.“

LH-Stv. Stephan Pernkopf: „Unser gemeinsames Ziel ist es, einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Ackerbau zu sichern. Damit auch in Zukunft die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln gewährleistet werden kann.“