NEOS bezweifeln Substanz der Eiweißstrategie
„Nachdem der Strategieprozess zur Eiweißstrategie im Jahr 2020 gänzlich ausgesetzt wurde und NEOS seit vergangenem Jahr mit unzähligen Anträgen und Anfragen auf das Vorlegen einer Eiweißstrategie gepocht haben, wurde es Zeit, dass die Arbeitsgruppen zur Eiweißstrategie ihre Ergebnisse endlich präsentieren“, kommentiert Karin Doppelbauer, NEOS Sprecherin für Landwirtschaft und den ländlichen Raum den heute Vormittag erfolgten Gipfel zur Eiweißstrategie im Landwirtschaftsministerium. Nachdem die Eiweißstrategie seit 2019 in Ministeriumsschubladen verstaube, seien die heute präsentierten Ergebnisse enttäuschend. „Ein konkreter Umsetzungsplan sowie Maßnahmen für eine erfolgreiche Umstellung hin zu einem gentechnikfreien AMA Gütesiegel fehlen nach wie vor“, kritisiert Karin Doppelbauer die leeren Ankündigungen.
Teil einer langfristigen Ausrichtung für die österreichische Landwirtschaft müsse eine nachhaltige Eiweißstrategie sein. „Ein gegenseitiges Gratulieren, zu angeblich bereits erreichten Zielen und Hervorheben, dass Österreich eine Vorreiterrolle inne hat, wird jedenfalls nicht dazu beitragen, die Versorgung mit qualitativem und hochwertigem Eiweiß sicherzustellen und die Abhängigkeit von importiertem, gentechnisch verändertem Soja aus Südamerika zu reduzieren“, unterstreicht Karin Doppelbauer. Mit der Umsetzung konkreter Schritte müsse schnellstmöglich begonnen werden. Eine – wie heute angekündigte – Importreduktion von nicht-europäischen Eiweißquellen in Höhe von 50% bis 2030 sei in Hinblick auf die negativen Umwelteffekte wie sozialen Auswirkungen des Sojaanbaus, beispielsweise im Amazonasgebiet, zu begrüßen.
„Ministerin Köstinger muss nun endlich in’s Tun kommen“, so Doppelbauer. NEOS blicke gespannt auf die entsprechenden Maßnahmen im österreichischen GAP-Strategieplan sowie im Agrarumweltprogramm. „Wir NEOS werden an dem Thema dran bleiben und Ministerin Köstinger im Herbst mit Anträgen an ihre Aufgaben erinnern“, so Karin Doppelbauer abschließend.