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Brot – Teller statt Tonne

Brot – eines unserer Grundnahrungsmittel – landet viel zu oft als Wegwerfprodukt der Überproduktion im Müll. 210.000 Tonnen noch genießbares Brot und Gebäck werden in Österreich jährlich verschwendet und mit ihnen alle Ressourcen, die wir in die Produktion dieser Lebensmittel investiert haben.

Denn Anbau, Backen, Transport und Verpackung von Lebensmitteln sind mit einem hohen Ressourcen- und Energieaufwand verbunden. Bei der Podiumsdiskussion „Essen der Zukunft. Teller statt Tonne – zur Verschwendung von Brot“ widmeten die Grünen Nationalratsabgeordneten Ulrike Fischer und Astrid Rössler, Gudrun Obersteiner (Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft, BOKU), Elisabeth Strasser (Too Good To Go), Philip Guttenbrunner (Brotpiloten) und Josef Schrott (Innungsmeister des Bundesverbandsausschusses der Bäcker Strategien wie Lebensmittelabfälle reduziert werden können.

In Österreich landen jährlich rund eine Million Tonnen noch genießbare Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Feld bis auf den Teller im Müll. Studien zeigen, dass von allen Lebensmitteln Brot am häufigsten verschwendet wird.

Die Ursachen, so waren sich die Experten einig, variieren stark je nachdem, auf welcher Stufe der Wertschöpfungskette die Lebensmittel verschwendet werden und sind unter anderem auf eine systemische Überproduktion in der Produktion und im Handel zurückzuführen.

Bäckereien produzieren etwa standardmäßig bis zu zwei Prozent Überschuss, um ihre Geschäfts- und Privatkunden immer mit einem vielfältigen Angebot versorgen zu können. Brot und Backwaren, die an Supermärkte geliefert, aber bis Ladenschluss nicht gekauft werden, können an die Bäckereien retourniert werden.

Je nach Kundennachfrage können das bis zu 40 Prozent der gelieferten Backwaren in Supermärkten sein, die dann von der Bäckerei weiterverarbeitet, gespendet oder entsorgt werden müssen. Zusätzlich fallen in österreichischen Supermärkten jährlich bis zu 13.000 Tonnen Brot und Gebäck an. Das allein entspricht 325 LKW-Ladungen Brot und Gebäck, die umsonst produziert wurden.

Auch Bewusstseinsarbeit ist wichtig, damit Brot die Wertschätzung erfährt, die es verdient. Bildungsmaßnahmen wie Rezeptideen für die Weiterverarbeitung von überschüssigem Brot müssen ebenso Teil der Lösung sein wie ein besseres Verständnis dafür, wie die Haltbarkeit von Brot z.B. durch Einfrieren verlängert werden kann.