Bio-Obfrau schilt nationalen GAP-Plan einen Rückschritt
„Die Bio-Landwirtschaft erbringt systemische Mehrleistungen in den Bereichen Umweltschutz, Klimaschutz, Biodiversität und Tierwohl, die im gegenwärtigen Entwurf zur Umsetzung der GAP in Österreich nicht berücksichtig werden. Hier braucht es noch substanzielle Änderungen, damit die Bio-Landwirtschaft in Österreich zukunftsfähig bleibt und weiterhin für Bäuerinnen und Bauern eine Perspektive darstellt“, betonte Bio Austria Obfrau und Bäuerin Gertraud Grabmann am Montag, den 8.2.2021, bei den zweiten Tiroler Biobauerntagen. Im Mittelpunkt steht die Bio-Landwirtschaft im Zusammenhang mit Herausforderungen wie der Klima- und Biodiversitätskrise, sowie deren Rolle in der neuen GAP.
Konkret kritisierte Grabmann, dass der derzeitige Planungstand des BMLRT speziell für die biologische Wirtschaftsweise künftig nur mehr einen „Managementzuschlag“ in der Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)“ im Rahmen des ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) vorsieht. Die Reduktion auf einen Management-Zuschlag würde einen agrarpolitischen Rückschritt bedeuten.
„In Zeiten des vermehrten Sichtbarwerdens der Konsequenzen des Klimawandels sowie dramatischer Biodiversitäts-Rückgänge wäre es geradezu skurril, wenn gerade die nachweislich umwelt- und klimafreundliche, biodiversitätsfördernde biologische Wirtschaftsweise benachteiligt würde. Abgesehen davon geht es hier um Fairness gegenüber den Biobäuerinnen und Biobauern.“
Zudem habe die EU-Kommission 25 Prozent Bio-Anteil in der EU zum Ziel erhoben, als zentrale Maßnahmen im Rahmen der Strategien zu Biodiversität und Lebensmittelwirtschaft zur Umsetzung des „Green Deal“. „Das bedeutet nicht, dass sich Österreich als europäisches Bio-Vorbild zurücklehnen kann – im Gegenteil: Vorbilder tragen Verantwortung“, so Grabmann.