Deutschlands Grünland in Bedrängnis
„Für uns Landwirte ist das Grünland Wirtschafts- und Futtergrundlage und damit ein wichtiger Bestandteil des bäuerlichen Einkommens. Mit unserer Agenda wollen wir das Angebot unterbreiten, in einen gesamtgesellschaftlichen Austausch für eine nachhaltige landwirtschaftliche Grünlandnutzung in Deutschland zu treten. Erst durch eine ‚Inwertsetzung‘ wird Grünland erhalten, und nur so können seine vielfältigen Umweltleistungen gehoben werden“, sagt der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Karsten Schmal.
Auch das Grünland befindet sich inzwischen in einem Spannungsverhältnis zwischen bäuerlicher Einkommenssicherung und gesellschaftlichen Erwartungen für den Naturschutz. „Der Gesetzgeber entscheidet durch das Ordnungsrecht über die Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Nutzung von Grünland und somit, in welchem Umfang Umweltschutz durch Grünland erfolgen kann. Naturschutzleistungen müssen in Kooperation umgesetzt und honoriert werden. Gesetzliche Auflagen und Verbote gefährden den Erhalt des Grünlands und seine Werte für den Naturschutz und die Kulturlandschaft“, unterstreicht der Umweltbeauftragte des DBV, Eberhard Hartelt. Eine ausgewogene Politik in Abstimmung mit den Grünlandbetrieben sei daher wichtig, um Bewirtschaftungsaufgaben aufgrund zu geringer Wertschöpfung und damit den Verlust an Biodiversität zu vermeiden, so Hartelt.
In Deutschland gibt es knapp 5 Mio. ha Grünland, die rund ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Fläche ausmachen. Die Grünlandaufwüchse dienen Nutztieren (Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde) und Gehegewild als Futtergrundlage und werden zu Milch, Fleisch und Wolle veredelt. Darüber hinaus ist das Grünland ein wichtiger Klimaschutzfaktor, es trägt zum Natur- und Artenschutz bei und schützt vor Bodenerosion sowie Hochwasser. Zudem zählen Grünlandregionen zu den wertvollen Kulturlandschaften und bieten einen hohen Erholungswert für die heimische Bevölkerung.