Forstverbände lehnen Austro-FSC ab
Das FSC-Zertifizierungssystem verfolgt den Ansatz der „Segregation“ in der Waldbewirtschaftung. Das heißt, es müssen nennenswerte Forstflächen aus der Bewirtschaftung genommen werden, um aus Sicht des FSC „nachhaltig“ zu sein. Jede Außernutzungstellung erhöht jedoch den Nutzungsdruck auf die verbleibenden Flächen.
„In Europa und Österreich verfolgen die Waldbesitzer eine erfolgreiche nachhaltige Waldbewirtschaftung, um die wesentlichen Ökosystemdienstleistungen auf möglichst der gesamten Waldfläche erbringen zu können. Der FSC als selbst ernannte ‚gesetzgebende Kraft‘ unterwandert eine gut funktionierende, durch demokratische Prozesse legitimierte Gesetzgebung. Aus diesen Gründen wird das FSC-Konzept von uns grundsätzlich abgelehnt“, stellen die forstlichen Interessenvertretungen und Verbände in einem offenen Brief fest.
In den Jahren 2016 bis 2017 wurde vom FSC Deutschland eine sogenannte „FSC-Risikobewertung für Österreich“ in Form eines Anhörungsprozesses durchgeführt. Der heimischen Waldbewirtschaftung wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die gesetzliche Interessenvertretung hat sich damals in diesen Prozess eingebracht, um die Wettbewerbsfähigkeit der Holz verarbeitenden Industrie auf den globalen Märkten nicht zu gefährden.
„Jedes Ergebnis aus dem Konsultationsprozess ist als eine Sammlung von Einzelmeinungen zu werten, kann aber die notwendige akkordierte Meinungsbildung über den Weg der forstlichen Interessenvertretungen in Österreich nicht ersetzen. Der ‚FSC-Waldstandard für Österreich‘ wird daher von den forstlichen Interessenvertretungen nicht anerkannt werden“, heißt es in dem Brief. FSC sei ein enorm kostentreibendes Zertifizierungssystem ohne Mehrwert in Österreich.
„Die österreichischen Waldbesitzer bekennen sich zu PEFC als für europäische Verhältnisse bestgeeignetes Wald- und Holzzertifizierungssystem. FSC International wird hiermit aufgefordert, PEFC-zertifiziertes Rundholz als zertifizierte Ware in der Holzverarbeitungskette anzuerkennen. Unterzeichnet wurde der Brief von der LK Österreich, den Land&Forst Betrieben Österreich und dem Waldverband Österreich.