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Schadholz geht bis nach China

Aufgrund der anhaltenden Kalamitätsholzanfälle im In- und Ausland befindet sich der Fichten-Sägerundholzpreis seit dem zweiten Quartal 2018 im freien Fall. Auch im dritten Quartal 2019 haben die Preise neuerlich nachgegeben. Insbesondere beim Schadholz ist eine kostendeckende Bereitstellung für den Inlandsabsatz häufig nicht mehr möglich. Daher werden verstärkt alternative Möglichkeiten der Vermarktung – zum Beispiel im Export nach China oder über die Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen – gesucht, geht aus dem jüngsten Holzmarktbericht der LK Österreich hervor.

Die Lager der österreichischen Sägeindustrie sind trotz Einschnitt an der Kapazitätsgrenze überreichlich mit Nadelsägerundholz befüllt. Teilweise werden verfügbare Rundholzmengen nicht mehr beboten. Die Zufuhr verläuft meist streng kontingentiert, wodurch es zu einem stark verzögerten Abtransport des zeitgerecht bereitgestellten Holzes kommen kann. Daher müssen die Bloche entweder weit außerhalb des Waldes gelagert oder bekämpfungstechnisch behandelt werden. Die üblichen Wartungsstillstände über die Sommermonate werden die Situation zusätzlich erschweren. Die Preise haben bundesweit erneut nachgegeben und liegen für das Leitsortiment Fichte B, 2b zwischen 64 und 83 Euro je Festmeter (FMO). Die Abschläge für vom Borkenkäfer befallenes Rundholz betragen bis zu 35 Euro je FMO. Aussetzende Betriebe haben daher Normalnutzungen völlig eingestellt.

Die Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie ist sehr gut mit Industrieholz bevorratet. Neben Rundholz aus der laufenden Schadholzaufarbeitung hält vor allem der hohe Einschnitt und der daraus resultierende Anfall an Sägenebenprodukten das Angebot hoch. Die Zufuhr verläuft streng kontingentiert. In Kombination mit fehlenden Transportkapazitäten verläuft auch hier die Abfuhr sehr schleppend. Industrieschleifholz wird mangels Abnehmer in Österreich kaum noch nachgefragt. Die Preise für Industriefaserholz wurden im dritten Quartal regional um bis zu 3 Euro je FMO gesenkt. Die Nachfrage nach Rotbuchenfaserholz ist bei stabilem Preis auf üblichem Niveau.

Der Absatz von Energieholz ist aufgrund des hohen Angebotsdrucks praktisch nur im Rahmen bestehender Langfristverträge möglich. Die Standorte mit gültigem Ökostrom-Einspeisetarif sind bestens bevorratet, Standorte mit auslaufenden beziehungsweise ausgelaufenen Verträgen warten auf die Ausführungsgesetze der Länder und haben ihre Werke teilweise stillgelegt. Hochqualitatives Brennholz für den Hausgebrauch wird aufgrund der gestiegenen Preise bei fossilen Brennstoffen hingegen rege nachgefragt.