Foto: agrarfoto.com

TBC-Verdachtsfall im Bezirk Bludenz

Im Bezirk Bludenz gibt es neuerlich einen TBC-Verdachtsfall auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Wie die Abteilung Veterinärangelegenheiten im Amt der Vorarlberger Landesregierung heute, Dienstag, mitteilte, haben beim Ablesen des Tuberkulin-Hauttests elf von 31 Rindern des Hofes sowie 31 von 34 Kühen reagiert. Der Bestand wurde daraufhin vom Amtstierarzt für den Viehverkehr gesperrt. Vorläufig werden sechs Tiere des Bestands diagnostisch getötet und Organproben zur Untersuchung an die AGES Mödling geschickt. Abhängig von den Befunden kann es zu weiteren diagnostischen Tötungen kommen, heißt es weiter.

Der aktuelle Verdachtsfall wurde im Zuge der laufenden Untersuchungen festgestellt, die jährlich im Anschluss an die Weidesaison durchgeführt werden. Dabei werden rund 800 Betriebe mit zirka 9.000 Stück Vieh von beauftragten Tierärzten untersucht.

Zuvor war im September nach der Schlachtung einer Kuh ein Bestand mit Tuberkulose-Verdacht ebenfalls im Bezirk Bludenz gesperrt worden. Alle 55 Tiere dieses Bestands mussten daraufhin getötet werden. Angesichts des neuen Verdachtsfalls fordert Landwirtschaftskammer (LK)-Präsident Moosbrugger „neue Wege“ in der TBC-Bekämpfung. „Faktum ist: Viel Wild an einem Standort erhöht das Risiko der Übertragung, und die bereits bestehende Durchseuchungsrate bei den Wildtierbeständen in der Kernregion ist bei Weitem zu hoch“, erklärt Moosbrugger in einer Aussendung. „Wir diskutieren schon zu lange über Strategien, Umsetzbarkeiten und Methoden, ohne wirklich die Übertragung auf die Rinderbestände in den Griff zu bekommen. Das ist weder im Interesse der Jagd, noch des Grundeigentümers und schon gar nicht im Interesse der heimischen Land- und Alpwirtschaft.“

Der Interessenvertreter fordert daher neue Denkansätze. „Nachdem die Zusammenhänge zwischen Betrieb, Maisäß und Alpe nachvollziehbar sind, brauchen wir analog der Landwirtschaft eine effizientere Bekämpfungsstrategie zur Reduktion dieser Krankheit in den Wildbeständen. Für diese betroffenen Gebiete hat die Behörde einen Seuchenbekämpfungsplan zu erstellen und die Umsetzung unverzüglich durchzuführen“, so der LK-Präsident.