Starthilfe für den Investitionsmotor Bauernhof in OÖ
In Oberösterreich und in vier weiteren Bundesländern stehen die Landwirtschaftskammerwahlen vor der Tür. Anlass genug für die agrarischen Toppolitiker vom Landeshauptmann, Agrarlandesrat bis zur LK-Präsidentin, zurück und nach vorne zu schauen.
Oberösterreich hatte ja 2020 einen Lockdown bei der Investitionsförderung ausgerufen. Diese Bremse wurde nun wieder gelockert. „Oberösterreich hat damit ein klares Signal gegeben, um den Investitionsmotor im heimischen Agrarbereich wieder zum Brummen zu bringen“, wie es Landeshauptmann Thomas Stelzer formulierte. Zusätzliche 15 Mio. € wird das Land OÖ. für die bäuerlichen Investitionen zur Verfügung stellen. Die Investitionsfreude der Landwirte scheint groß zu sein. Immerhin wurden in den ersten 14 Tagen 2021 schon 500 Anträge bei der Agrarabteilung gestellt.
Aber Landwirtschaft muss sich tagtäglich am Markt bewähren. Die zur Wiederwahl antretende LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger streicht einerseits die dauerhaften Entlastungen bei den Sozialversicherungsbeiträgen und Steuerleistungen hervor, andererseits verlangt die Marktsituation für die Schweinebauern wegen der geschlossenen Gaststätten „dringend einen Verlustersatz, um die Höfe vor der bestehenden wirtschaftlichen Existenzbedrohung zu schützen“. Die Novelle zum Raumordnungsgesetz brachte Erleichterungen für die Erweiterung von Geflügelställen bei knapper Futterfläche. Damit wird die Versorgung mit heimischem Geflügelfleisch verbessert. Betriebe, die Urlaub am Bauernhof anbieten, dürfen künftig für Beherbergungszwecke bis zu 60 m² dazubauen. Diese Maßnahmen kommen eher kleineren bäuerlichen Betrieben zugute.
Agrar-Landesrat Hiegelsberger weist darauf hin, dass das Agrarbudget auch 2021 stabil bleibt, womit insgesamt für Öpul und Berglandwirtschaft wieder 30 Mio. € zusätzlich zur Verfügung stehen. In Anbetracht der schwierigen Marktlage wurden 120.000€ für den Ankauf von Rindern und 100.000 € für Exportuntersuchungen vom Land OÖ aufgewendet. Die Schäden in der heimischen Schweine- und Rindfleischerzeugung „belaufen sich mittlerweile auf 70 Mio. €“. „Die angekündigten Unterstützungen für geschädigte Zulieferer in der Gastronomie müssen daher auch die landwirtschaftlichen Betriebe mit einschließen“, fordert der Agrar-Landesrat.