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Vorsichtig positive Stimmungslage bei OÖ-Bauern

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen sehen die meisten oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern weiterhin große Entwicklungschancen in der Landwirtschaft. Gerade der Corona-Lockdown hat schließlich die Bedeutung dieses Sektors aufgezeigt. Dies geht aus der aktuellen Agrarbefragung des Landes OÖ hervor. „Die Umfrage zeigt auch auf, dass das steuerliche Entlastungspaket der Bundesregierung und die Maßnahmen in der Forstwirtschaft brennende Anliegen unserer bäuerlichen Betriebe treffen“, teilte heute Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger vor Journalisten mit.

Demnach ist die Stimmung in der oberösterreichischen Landwirtschaft jetzt wieder im Steigen begriffen und generell leicht positiv. So zeigen sich 62% der Bäuerinnen und Bauern mit der Entwicklung ihres Hofes zufrieden. „Unseren landwirtschaftlichen Betrieben wird nichts geschenkt. Höchster Einsatz ist gefragt, um den eigenen Hof erfolgreich zu führen. Die Anerkennung für die Landwirtschaft im Zuge der Corona-Krise spielt hier wohl eine Rolle. Besonders erfreulich ist, dass vor allem junge Betriebsführerinnen und Betriebsführer ihre Situation positiv einschätzen. Neue Ideen, Unternehmergeist und eine Prise Optimismus sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Sektors“, so Hiegelsberger.

Befragt nach den Entwicklungschancen in der Landwirtschaft, sticht vor allem die Direktvermarktung hervor. Auch Urlaub am Bauernhof und der Biolandbau befinden sich im Vergleich zu 2019 im Aufwind. Vor allem die jungen Hofübernehmer zeigen sich hier optimistisch. „Es ist mein größter Ansporn, gemeinsam mit unseren motivierten Bäuerinnen und Bauern die Landwirtschaft voranzubringen. Unsere ‚Strategie Zukunft Landwirtschaft 2030‘, die ich im Oktober präsentieren werde, soll aufzeigen, wie es funktionieren kann“, sagte Hiegelsberger. Aktuell sehr negativ eingeschätzt wird das Entwicklungspotenzial von Betriebszweigen wie Schweineproduktion oder Forstwirtschaft.

An Bedeutung gewonnen hat das Thema Investitionsförderungen. Dies erklärt sich aus dem Faktum, dass aktuell keine neuen Zusagen zur Förderung von Investitionsprojekten seitens des Landes OÖ getätigt werden. Die Investitionsfreudigkeit der Betriebe ist aber gleichbleibend hoch, wie die Agrarbefragung 2019 zeigt.

Eine große Einigkeit zeigen die Bäuerinnen und Bauern bei zentralen Themen: „Für drei Viertel der Befragten gibt es bei der Herkunftskennzeichnung von regionalen Produkten in Kantinen und Großküchen noch Luft nach oben. Nur knapp ein Viertel zeigt sich damit zufrieden. Dementsprechend wird auch eine verpflichtende Kennzeichnung in der Gastronomie gefordert. Satte 67% möchten diese auf jeden Fall“, erläuterte Beutelmeyer. Dieser sehr hohe Zustimmungswert wird nur mehr von einem Thema übertroffen: Mit 93,5% spricht sich ein sehr hoher Anteil der oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern dafür aus, dass die hiesige Landwirtschaft gentechnikfrei bleiben soll.