Nicht zu Bio zu greifen, wird seltener
190 Euro hat ein Haushalt im vergangenen Jahr durchschnittlich für frische Bio-Lebensmittel ohne Brot und Gebäck im Lebensmitteleinzelhandel ausgegeben. Das sind um 33 Euro mehr als 2019. Die eingekaufte Menge stieg um 17 Prozent, die Ausgaben erhöhten sich sogar um 23 Prozent.
Es gibt eigentlich keinen Haushalt in Österreich, der nicht mindestens einmal im Jahr ein Bio-Produkt kauft. Bei durchschnittlich 42 Einkäufen im Jahr 2020 wurden 50 Kilo Bio-Lebensmitteln gekauft. Sowohl die Einkaufshäufigkeit als auch die eingekaufte Bio-Menge stiegen im vergangenen Jahr stark. Wichtigste Einkaufsquelle für Bio-Lebensmittel ist der klassische Lebensmitteleinzelhandel, zwei Drittel der Bio-Produkte werden dort gekauft, ein Drittel im Diskont.
Den höchsten Bio-Anteil im österreichischen LEH verbuchen die Sortimente Milch und Naturjoghurt. Eier, Erdäpfel und Frischgemüse liegen ebenfalls weit über dem Durchschnitt. Jedes zehnte Produkt in den Warengruppen Obst, Butter und Käse stammt aus biologischer Landwirtschaft. Bio-Fleisch und Bio-Geflügel haben im vergangenen Jahr kräftig zugelegt, wenn auch auf niedrigem Niveau. Auch der Bio-Anteil bei Wurst und Schinken ist gestiegen.
Im November führte die AMA eine Motivanalyse durch, um das aktuelle Einkaufsverhalten und Ernährungstrends zu erkunden. Gutes Essen gehört für drei Viertel der Befragten zu einem richtigen Lebensstil. Allerdings nehmen sich die Menschen etwas weniger Zeit für die Mahlzeiten. Jeder zweite Studienteilnehmer gab an, weniger Fleisch zu essen, dafür vermehrt auf Qualität beim Einkauf von Fleisch zu achten.
Nachhaltigkeit und die biologische Produktion werden wichtiger. Rund ein Drittel gibt in der Studie an, dass diese beiden Kriterien beim Einkauf künftig noch stärker entscheiden. Drei von vier Personen möchten auch nach der Corona-Pandemie unverändert zu Bio greifen, 14 Prozent sogar noch öfter.