LsV – Lagerprämien schaffen Verdruss
Land schafft Verbindung Österreich fordert Kurzarbeitergeld für Kühe. Die aus der Corona-Pandemie entstandenen Restriktionen wirken sich auch auf den Absatz von Milch und Milchprodukten aus.
Vielen österreichischen Molkereien ist ein Großteil des Inlandsmarktes weggebrochen, durch den Ausfall der touristischen Abnehmer. Auch die geschlossene Gastronomie sorgt für massive Absatzeinbußen. Daher haben zahlreiche Molkereien ihre Lieferanten bereits aufgefordert die Milchmenge zu reduzieren. Einige Molkereien haben bereits strikte Reduktionsprogramme herausgebracht. Vereinzelt gehen diese so weit, dass eine das Restriktionsprogramm übersteigende Liefermenge gar nicht mehr gezahlt wird.
Dies bringt die österreichischen Milchviehbetriebe in eine existenzbedrohende Lage. Zudem besteht die Gefahr, dass der Schlachtviehmarkt auf diese Weise noch weiter überlastet wird. Aus unserer Sicht ist es im Sinne der Nachhaltigkeit wichtig, dass nicht benötigte Liefermengen erst gar nicht produziert werden. Eine subventionierte Lagerhaltung ist weder klima-noch ressourcenschonend und würde zudem den Milchmarkt über mehrere Jahre belasten. Als Beispiel sei hier an die bei der letzten Krise eingelagerten Mengen erinnert, welche langfristige negative Auswirkungen hatten.
Land schafft Verbindung Österreich schließt sich daher dem Lösungsvorschlag des Europäischen Milchboards EMB an. Eine freiwillige, europaweite Reduzierung der Anlieferungsmenge gegen finanziellen Ausgleich sollte Mittel der Wahl sein. Daher sehen wir sozusagen ein „Kurzarbeitergeld für Kühe“, wie es in Frankreich bereits umgesetzt wird, als zielführende Option an.
Hierdurch würde der Schlachtviehmarkt nicht zu stark belastet werden, zudem ist es zeitnah möglich bei einem höheren Bedarf die Anlieferungsmenge wieder zu steigern. Durch einen finanziellen Ausgleich für jeden nicht gelieferten Liter Milch könnten die Kühe am Betrieb verbleiben und die Reduzierung durch fütterungstechnische Maßnahmen erfolgen. Das Reduzierungsprogramm sollte nicht vor einer Stabilisierung des Marktes beendet werden.