Köstinger stellt „Aktionsplan für sichere Almen“ vor
„Rechtzeitig vor Beginn der Almsaison setzen wir Maßnahmen für ein gutes und sicheres Miteinander auf Österreichs Almen und Weiden um“, betonte heute Nachhaltigkeits- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Gemeinsam mit dem Präsidenten der LK Österreich, Josef Moosbrugger, WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz und Alpenvereins-Präsident Andreas Ermacora präsentierte sie die Ergebnisse des „Aktionsplans für sichere Almen“ der Bundesregierung. Er umfasst eine Gesetzesänderung im ABGB, den Folder „10 Verhaltensregeln für Almbesucher“ und das Infoblatt „Standard für die Alm- und Weidewirtschaft“.
Der tragische Zwischenfall mit einer Kuh und das daraus resultierende Urteil am Landesgericht Innsbruck haben zu großer Verunsicherung bei Bauern und Almbesuchern geführt. „Bisher wurden bei Zwischenfällen die Tierhalter rechtlich stark in die Verantwortung genommen. Doch wenn man sich in der Natur bewegt, muss auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung an den Tag gelegt werden. Darum haben wir gemeinsam mit der Branche den Folder ’10 Verhaltensregeln für Almbesucher‘ erarbeitet. Er erklärt, wie man sich richtig verhält, wenn man Weidetieren begegnet“, betonte Köstinger und verwies darauf, dass es damit erstmals bundesweit einheitliche Regeln für Touristen gibt.
Weiters hat die Bundesregierung eine Gesetzesänderung in Begutachtung geschickt, die einen neuen Absatz im ABGB enthält, mit dem das Haftungsrecht geändert wird. „Auch gesetzlich wird die Eigenverantwortung der Almbesucher festgeschrieben, gleichzeitig schaffen wir Rechtssicherheit für unsere Bauern. Damit gibt es klare Regeln des Miteinanders, auf die sich Behörden und Gerichte künftig direkt beziehen können“, so Köstinger.
„Der Landwirtschaft ist ein sicheres Neben- und Miteinander aller Beteiligten enorm wichtig. Ziel der neuen Regelung war es, dass unsere Gäste ihre Zeit genießen und die Bäuerinnen und Bauern auf den rund 8.000 heimischen Almen ihrer Tätigkeit in gewohnter Art und Weise nachgehen können“, stellte LKÖ-Präsident Moosbrugger fest. „Alle vier Punkte dieses Vorsorgepakets befinden sich in Umsetzung oder sind schon erledigt. Die ABGB-Änderung ist in Begutachtung, die Verhaltensregeln mit klaren Leitlinien für die Gäste liegen vor, der Standard für Tierhalter ist bereits bei den Bäuerinnen und Bauern eingelangt und die Versicherungslösungen wurden evaluiert“, so Moosbrugger.
„Es ist äußerst wichtig, dass es mit dem Almpaket und seiner sofortigen Umsetzung gelungen ist, unsere Almen und Weiden als Wirtschafts-, Erholungs-, Lebens-, Natur- und Kulturräume für ganz Österreich sowie unsere Gäste abzusichern. Mit diesen Vorkehrungen und Leitlinien können sowohl Almbauern als auch Gäste mit einem guten Gefühl in die neue Saison starten“, unterstrich der LK-Präsident.
„Durch die rasche Initiative der Bundesregierung sind auch zukünftig die Bewegungsfreiheit in der Natur, die den Tourismusstandort Österreich weltweit für Touristen so attraktiv macht, sowie ein positives und faires Miteinander von Landwirtschaft und Tourismus sichergestellt“, so WKO-Vizepräsidentin Schultz. „Der Aktionsplan wird das Miteinander ebenso stärken wie die Eigenverantwortung, die alle Besucher unserer Naturlandschaften tragen. Die traditionelle Gastfreundschaft, hervorragende Kulinarik und einzigartige Natur sind Alleinstellungsmerkmale der Urlaubsdestination Österreich. Die Verhaltensregeln auf Almen und Weiden leisten einen wichtigen Beitrag, damit dies auch in Zukunft so bleibt“, sagte Schultz.
Alpenvereins-Präsident Ermacora hielt fest: „Berge und Almen müssen für die österreichische Bevölkerung und für unsere Touristen weiterhin frei betretbar bleiben. Der Ruf nach Sperren ist kontraproduktiv. Aufklärung und Eigenverantwortung sollten vermehrt in den Mittelpunkt gestellt werden.“
Um über richtiges Verhalten auf Österreichs Almen und Weiden zu informieren, stehen auf der Homepage www.sichere-almen.at alle Informationen für Besucher und Betriebe zur Verfügung: der Folder mit den 10 Verhaltensregeln, das Infoblatt „Standard für Almwirtschaft“, ein Erklär-Video sowie Hinweistafeln