Foto: LKÖ/Hofer

Agrarspitze übergibt Hogan Forderungspapier

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, und der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Georg Strasser, haben beim Kongress der europäischen Landwirte, der derzeit in Linz stattfindet, EU-Agrarkommissar Phil Hogan ein Forderungspapier überreicht, in dem die Notwendigkeit einer ausreichenden Dotierung des EU-Agrarbudgets für die Jahre 2021 bis 2027 betont wird. Die angekündigte Kürzung von 15% für Österreich in der 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) – der Ländlichen Entwicklung – lehnen Moosbrugger und Strasser entschieden ab. Agrarumweltprogramme sowie die Bergbauernförderung seien gefährdet, warnen sie.

„Einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt der kommenden Monate bildet die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Damit diese den Bäuerinnen und Bauern optimale Rahmenbedingungen bieten kann, muss sie mit ausreichend Budgetmitteln ausgestattet sein“, verlangt Moosbrugger. 80% der Fläche Österreichs seien benachteiligtes Gebiet, der Durchschnitt in der EU liege bei 36%. Darüber hinaus rangiere Österreich bei biologisch wirtschaftenden Betrieben EU-weit im Spitzenfeld. „Daher lehnen wir die von Brüssel vorgeschlagene Kürzung um 15% ab und verlangen deutliche Nachbesserungen“, so der Kammerpräsident in einem Gespräch der österreichischen Agrarspitze mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan am Rande der Veranstaltung.

Die reformierte GAP ab 2020 müsse eine klare ökosoziale Perspektive für die mittel- und kleinstrukturierte Land- und Forstwirtschaft in Österreich eröffnen. Mehr Leistung mit weniger Geld sei nicht möglich, ergänzt Bauernbundpräsident Georg Strasser. Man werde sich  in den kommenden Monaten auf EU-Ebene für eine Nachbesserung des Agrarbudgets im Bereich der Ländlichen Entwicklung einsetzen und bauen hier auf die tatkräftige Unterstützung unserer Bundesregierung.“ Zumindest beim COPA-COGECA-Kongress in Linz war diese allerdings nicht zu spüren. Die für Landwirtschaft zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger ließ sich aufgrund eines „wichtigen Termins bei Bundeskanzler Sebastian Kurz“ entschuldigen und entsandte ihren Generalsekretär Josef Plank. Das stieß bei der ansonsten ziemlich geschlossen angetretenen Agrarspitze Österreichs auf einiges an Unverständnis.