Foto: Hagelversicherung

Indexversicherung Thema des Hagel-Webinars

 

 

Die letzten Jahre haben viele Bauern noch in leidvoller Erinnerung: Wochenlange Trockenperioden verursachten Jahr für Jahr Dürreschäden in Millionenhöhe. Risikomanagement nimmt für den Landwirt als Unternehmer an Bedeutung zu. Inwieweit Indexversicherungen als Risikomanagementtool einen Vorteil für den Agrarsektor bringen, zeigt u.a. das Beispiel der Trockenheit. Im Gegensatz zu anderen extremen Wetterereignissen – wie beispielsweise Hagel – beschränkt sich die Dürre nicht nur auf ein begrenztes Gebiet. Im Gegenteil: Ganze Landstriche trocknen aus! Wie Österreich im internationalen Umfeld mit der Dürreindexversicherung führend ist und wie man die Mammutaufgabe zur Feststellung von Dürreschäden an mehreren hunderttausend Hektar verdorrten Agrarflächen managen kann, darüber diskutierten Expertinnen und Experten in der mittlerweile traditionellen Hagel-Webinar-Reihe.

Dr. Kurt Weinberger, Vorstandvorsitzender HV: „Die beiden wichtigsten Parameter für die Dürre, nämlich Wassermangel und Hitze, sind in einem Versicherungsprodukt zusammengefasst. Mittlerweile ist in Österreich bereits jeder dritte Grünlandbauer mit der Dürreindex-Versicherung abgesichert, aber auch beispielsweise 40 Prozent der Maisanbaufläche.“

Dr. Lena Kuhn, Leibniz-Institut IAMO: „Anhaltende Trockenperioden führen zunehmend auch in Mitteleuropa zu massiven Ernteverlusten. Wirksames und schnelles Gegensteuern erfordert den Einsatz modernster Technologie zur exakten und zeitnahen Erfassung von Ertragsdaten. Basierend auf Forschungsprojekten in Zentralasien und Deutschland, werden technische Möglichkeiten der Ertragsschätzung und -messung sowie Herausforderungen der praktischen Nutzung im Rahmen von indexbasierten Agrarversicherungen vorgestellt.

Dr. Harald Rieder, BOKU Wien: „Für die Landwirtschaft sind vor allem zunehmender Hitzestress und veränderter Bodenwasserhaushalt bedeutsam. Auch wachsender Schädlingsdruck oder Ertragsausfälle durch Starkniederschlag oder Hagel stellen eine zunehmende Herausforderung dar. Im Versicherungsbereich bieten sich vor allem Indexversicherungen an, um wirtschaftliche Folgen des fortschreitenden Klimawandels zu kompensieren.

Dr. Michael Staudinger, Leiter ZAMG: Die von der ZAMG bereitgestellten Informationen bilden die meteorologische Grundlage für die Berechnung des Dürreindex der Österreichischen Hagelversicherung. Niederschlagsdaten werden auf einem 1×1 km Raster flächendeckend für ganz Österreich zur Verfügung gestellt.

Paul Hammer, Swiss Re:“ Insbesondere in der Grünlandversicherung hat sich die Indexversicherung als einziger gangbarer Weg durchgesetzt. Satellitenbasierte Bodenfeuchte und die darauf basierenden Dürreindexprodukte werden global stark nachgefragt und tragen zur Reduzierung des Basisrisikos bei.  

Irene Neumann-Hartberger, Landesbäuerin NÖ: Die Abfederung der Einkommensausfälle durch ein umfassendes Versicherungsangebot wird immer wichtiger. Indexversicherungen sind dabei für uns Bäuerinnen und Bauern ein zentraler Bestandteil.  

Johann Fank, HV: Regnet es deutlich weniger als im zehnjährigen Durchschnitt, so erfolgt eine Schadensauszahlung. Verschärft Hitze diese Situation, so erhöht dies die Entschädigung weiter. Die Berechnung erfolgt auf Basis der ZAMG-Wetterdaten im Sommer täglich für jede Katastralgemeinde. Ist ein Schaden eingetreten, so reicht eine Schadensmeldung auf www.hagel.at. Die Schadensabrechnung erfolgt, sobald die final geprüften Wetterdaten der ZAMG verfügbar sind. Das ist bei Wintergetreide meist ab Ende Juli und bei den übrigen Kulturen ab Ende September der Fall. Zwischendurch können alle Versicherten die täglichen Wetterdaten und Zwischenergebnisse im Portal unter www.hagel.at einsehen. Abschließbar ist die Dürreindex-Versicherung für das Grünland, Ackerfutter, Mais, Soja, Wintergetreide, Zuckerrüben und Sonnenblumen.

„Seit dem Beginn im Jahr 2015 haben wir die Dürreindex-Versicherung laufend weiterentwickelt und Feinheiten justiert. Mittlerweile ist diese Form der Absicherung ein unabhängiges, transparentes, unkompliziertes und international herzeigbares Erfolgsmodell! Das  Indexmodell der Österreichischen Hagelversicherung ist Vorbild in ganz Europa“, so Weinberger abschließend. Das Webinar die Präsentation zum Download sind hier zu finden: https://www.hagel.at