Hiegelsberger: Blümel soll Wolfsthematik einbringen
Aufgrund steigender Wolfsrisse an landwirtschaftlichen Nutztieren in Oberösterreich appelliert Agrarlandesrat Max Hiegelsberger an Bundesminister Gernot Blümel, die Thematik im Rahmen der Subsidiaritätskonferenz im November auf EU-Ebene einzubringen. „Es gilt, die aktive Bestandsreduktion offen zu diskutieren. Auffällige Wölfe müssen entnommen werden, um die Sicherheit jederzeit zu gewährleisten. Die länderweise Betrachtung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes ist für mich nicht nachvollziehbar. Es gilt, die gesamte Europäische Union und nicht einzelne Mitgliedstaaten als Beurteilungsgebiet heranzuziehen. Daher ist es unser Ziel, den Schutzstatus des Wolfs innerhalb der EU zu überdenken, um eine Regulierung etwaiger Problemwölfe zu ermöglichen“, erklärt der Agrar-Landesrat. Europarechtlich ist der Wolf (Canis lupus) in Anhang II und Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) angeführt und somit eine prioritäre Art, für deren Erhaltung der Gesellschaft besondere Verantwortung zukommt.
Aktuell leistet das Land Oberösterreich Entschädigungszahlungen für nachweislich vom Wolf gerissene landwirtschaftliche Nutztiere. Doch die Sicherheit der Bevölkerung und der Tiere sowie die Erhaltung der Alpung und des Tourismus habe oberste Priorität, erklärte Hiegelsberger.
In Oberösterreich initiierte der Agrar-Landesrat indessen zusätzlich zum nationalen Wolfsmanagementplan den Runden Tisch Wolf. Um den erarbeiteten Zwei-Stufen-Plan, der die behördliche Bewilligung von Vergrämungsmaßnahmen und in einem weiteren Schritt die Entnahme auffälliger Wölfe vorsieht, ruft Hiegelsberger vor allem Jäger sowie Landwirte der betroffenen Regionen auf, Wolfssichtungen zu dokumentieren und an das Land Oberösterreich (Abteilung Land- und Forstwirtschaft) zu melden, um entsprechende Datengrundlagen für etwaige Bewilligungen zu sammeln.