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Agrar-Exporte erstmalig höher als Importe

Die Statistik Austria hat die vorläufigen Außenhandelsdaten für das Jahr 2020 mit positiven Entwicklungen für den Agrar- und Lebensmittelbereich veröffentlicht. Während die Exporte Österreichs 2020 insgesamt krisenbedingt um 7,5% einbrachen, konnte der Agrarsektor insgesamt um 3,9% zulegen und erzielte mit einem Anteil von 9% an den österreichischen Gesamtexporten einen neuen Bestwert. „Die aktuellen Exportzahlen unterstreichen die Bedeutung des Agrarhandels sowohl für die österreichische Gesamt- als auch für die Agrarwirtschaft“, stellt das Landwirtschaftsministerium dazu fest.

Im Jahr 2020 wurden Agrarprodukte und Lebensmittel im Wert von rund 12,77 Mrd. Euro exportiert. Ein Exportzuwachs bei rein landwirtschaftlichen Erzeugnissen um 4,5% sowie ein gleichzeitiger Rückgang bei Importen in diesem Segment um 1,4% führten zu einer Abnahme der traditionell negativen Außenhandelsbilanz im Agrarsektor um 305 Mio. Euro auf minus 1,91 Mrd. Euro. Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie legten mit einem Wert von 7,86 Mrd. Euro um 3,5% zu und konnten ihre positive Außenhandelsbilanz auf rund 1,92 Mrd. Euro ausbauen. Dieses starke Ergebnis sowie ein Stagnieren der Agrarimporte – diese stiegen lediglich um 0,2% gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 12,76 Mrd. Euro – führten erstmals zu einer positiven Außenhandelsbilanz im Wert von rund 11 Mio. Euro im gesamten Agrarbereich.

Bestseller in der Exportstatistik bleiben neben Energydrinks, Eistees und Limonaden auch Milchprodukte wie Käse und Topfen (637 Mio. Euro, +4%) sowie Rind- und Schweinefleisch (426 Mio. beziehungsweise 379 Mio. Euro; -5,8% beziehungsweise -1,9%). Auch österreichische Futtermittel finden sehr guten Absatz im Ausland (698 Mio. Euro; +8%). Die Weinexporte entwickelten sich 2020 sehr positiv, sie verzeichneten gegenüber 2019 ein Plus von 2,2% und erzielten einen Exportwert von 198 Mio. Euro.