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Borkenkäfer: „Keine gesunden Bäume fällen“

Aufgrund der akuten Borkenkäfergefahr haben die oberösterreichische Forst- und Holzwirtschaft, Waldbesitzer sowie Holzindustrie bei einem runden Tisch die Herausforderungen des Holzmarktes analysiert und Maßnahmen vorbereitet. Der Schädlingsbefall trifft vor allem das Mühlviertel sowie die größeren Windwurfgebiete des Innviertels und des Alpenvorlandes und die zahlreichen kleineren Nester- und Einzelwürfe der südlichen Gebirgsbezirke. „Vor allem die hohe Befallsdichte, das im Bestand und am Waldrand lagernde Bloch- und Restholz sowie die stockende Holzabfuhr bereitet uns große Sorgen. Es müssen nun alle Anstrengungen unternommen werden, um die Borkenkäferbekämpfung zu fördern und die Abfuhr des Käferholzes in die Säge beziehungsweise die Lagerung in waldfernen Gebieten voranzutreiben“, erklärte Landesrat Max Hiegelsberger. Das Land Oberösterreich unterstützt mit einem Zehn-Punkte-Maßnahmenkatalog. Diesem zufolge fördert die Landesregierung unter anderem das Verhacken des Restholzes im Ausmaß von 80% der anrechenbaren Kosten, den Einsatz von Mulchgeräten mit 1.020 Euro, das maschinelle Entrinden des Schadholzes im Wald oder auf Zwischenlagern mit 80% der Kosten, das Entrinden des Holzes in schwer bringbaren Lagen bei Standardkosten von 31,50 Euro je Baum mit 80%, die Errichtung von Zwischenlagern und Nasslagern mit 35%.

Hiegelsberger appelliert an die Waldbauern, vorerst keine gesunden Bäume zu fällen, um den Holzmarkt zu entlasten. Aktuell liegen die gemeinsamen Bemühungen auf dem raschen Abtransport der Ganter, aus Gründen des Forstschutzes. Langfristig ist der Waldumbau in Mischwälder mit Laubholz, Tanne, Lärche und Douglasie entscheidend. Es werden daher in den nächsten Jahren zusätzliche LE-Fördermittel in den Bereich Waldbau und Forstschutz verschoben. Derzeit stehen im gesamten Forstprogramm rund 15. Mio. Euro zur Verfügung. „Der Klimawandel verlangt nach stabilen Mischwäldern. Unsere Forstwirtschaft denkt in Generationen und setzt alles daran Oberösterreichs Wälder gesund zu halten“, so Hiegelsberger.