Grüne Bauern kritisieren Waldenberger
Entweder Obmann von Bio Austria sein oder für den Bauernbund kandidieren – beides zusammen geht sich nicht aus. Franz Waldenberger sollte sich die Frage stellen, ob es nicht besser wäre, die Obmannschaft bei Bio Austria OÖ niederzulegen „Obmann von Bio-Austria zu sein und gleichzeitig für den ÖVP-Bauernbund zu kandidieren – das geht sich nicht aus. Wegen des Vorgehens von Franz Waldenberger fürchten immer mehr Mitglieder von Bio Austria um die Unabhängigkeit des überparteilichen Netzwerks. Das tut dem Zusammenschluss nicht gut. Daher ersuche ich Franz Waldenberger sich die Frage zu stellen, ob es nicht besser wäre, die Obmannschaft bei Bio Austria OÖ niederzulegen“, betont Clemens Stammler, Nationalrat der Grünen und Obmann der Grünen Bauern.
Stammler verweist erstens auf das Vereinsstatut. Demnach verseht sich BIO AUSTRIA „als überparteiliche Netzwerkorganisation und ist aufgaben- und lösungsorientiert.“ Zweitens auf das Leitbild von Bio Austria: „In unserem Handeln orientieren wir uns an den Prinzipien der Ganzheitlichkeit, Demokratie und Unabhängigkeit.“ Stammler: „Es widerspricht den Prinzipien der Unabhängigkeit, wenn eine Obmannschaft von Bio Austria – egal ob vom Landes- oder Bundesverband – gleichzeitig auch für eine Fraktion in den vorderen Rängen kandidiert. Das ist für mich nicht akzeptabel. Denn die Überparteilichkeit einer Organisation wie Bio Austria ist unabdingbar – sowohl bei ihrer Arbeit als Interessensvertretung als auch in der Beratung ihrer Mitglieder“, betont Stammler. Stammler ist als Grün-Politiker selbst Bio Austria Mitglied und tritt auch dafür ein, dass sich Biobäuerinnen und Biobauern politisch engagieren. Denn dies bringt die Politik näher zur Praxis des Biolandbaus. „Die Führung eines unabhängigen Netzwerks passt hier nicht dazu. Ein Obmann in einer derartigen Doppelrolle gerät automatisch in einen Interessenskonflikt. Die Ziele einer allgemeinen politischen Bauernfraktion sind andere als die eines Bio-Verbandes, der sich voll und ganz und ausschließlich den Anliegen der biologischen Landwirtschaft zu widmen hat bzw. den Bedürfnissen der Biobäuerinnen und Biobauern“, betont Stammler.