Foto: Jürgen Mück

Warther Schülerinnen begleiten Bürgermeisterinnen

 

Vor kurzem überreichten die Warther Bürgermeisterin Michaela Walla und Bürgermeisterin Ulrike Trybus aus Altendorf an die Schülerinnen des dritten Jahrgangs des Ausbildungszweigs „Sozialbetreuungsberufe“ die Zertifikate für die Teilnahme am Projekt „Girls in Politics“. Zuvor gab es bei einem Workshop am Gemeindeamt in Warth authentische Einblicke in den Arbeitsalltag der Ortsleiterinnen, wo auch Vizebürgermeisterin Waltraud Ungersböck (Gemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg) mit dabei war. Den Jugendlichen wurde somit ein Blick hinter die Kulissen der Kommunalpolitik ermöglicht.  

„Erklärtes Ziel des Projekts ist, jungen Frauen einen Einblick in den Alltag und die Aufgaben einer Bürgermeisterin zu geben und sie damit für die politische Arbeit zu begeistern. Die Politikerinnen sollen dabei als Vorbilder sichtbar werden, auch in Hinblick auf die Nachwuchsförderung“, betont Fachlehrer Thomas Schrammel, der das Projekt leitete. „Die Aktion ‚Girls in Politics‘ ist ein wichtiger Baustein, der das Netzwerk für mehr Frauen in der Kommunalpolitik stärkt und gleichzeitig Motivation für das politische Engagement bei der jungen Generation schafft. Zudem können die Perspektiven sowie Anliegen der Mädchen auf direktem Weg in die Kommunalpolitik einfließen“, so Schrammel.

Bestes Beispiel für eine gelungene politische Karriere ist Waltraud Ungersböck, die Absolventin der Fachschule Warth ist. Sie ist seit 2020 Abgeordnete zum NÖ Landtag und bekleidet das Amt der Vizebürgermeisterin in Scheiblingkirchen-Thernberg. Zudem ist Ungersböck als Ortsbäuerin und Kammerrätin aktiv. Die drei Politikerinnen Ungersböck, Walla und Trybus stellten beim Workshop ihre politischen Ämter mit allen schönen Momenten sowie Herausforderungen vor und beantworteten die Fragen der interessierten Schülerinnen. Möglicherweise war unter den Mädchen schon die eine oder andere künftige Bürgermeisterin dabei.

Das Pilotprojekt „Girls in Politics“ wird durch die Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im Bundeskanzleramt gemeinsam mit dem österreichischen Gemeindebund umgesetzt.

In Österreich gibt es derzeit insgesamt 2.093 BürgermeisterInnen, davon sind 216 Frauen. Die meisten Ortsleiterinnen gibt es laut der neuen Statistik des Gemeindebundes in Niederösterreich (79), gefolgt von Oberösterreich (50), der Steiermark (25) und Tirol (20). Im Burgenland gibt es aktuell 17, in Kärnten zehn, in Salzburg neun und in Vorarlberg sechs Bürgermeisterinnen.

Betrachtet man die Gesamtzahl der Kommunalpolitikerinnen in Österreich, so zeigt sich ein durchaus starker Frauenanteil: Aktuell gibt es 519 Vizebürgermeisterinnen und 10.232 Mandatarinnen (von insgesamt 39.318) in den 2.093 Gemeinden in ganz Österreich. Zusammengerechnet sind also rund 24 Prozent aller Kommunalpolitikerinnen Frauen.