Green Deal Gespräche mit Burtscher im Ländle
Ziel dieses Treffens war es, Kontakte zur EU-Kommission zu stärken und die Bedürfnisse österreichischer Bäuerinnen und Bauern zu unterstreichen. Schließlich stehen in den kommenden Monaten viele richtungsweisende Entscheidungen an. Der Green Deal wird Europas Landwirtschaft maßgeblich grüner machen, die künftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) muss mit diesen Veränderungen Hand in Hand ausgestaltet werden. „Das sind große politische Hürden, die wir in den nächsten Monaten nehmen müssen. Wir wollen den Produktionsauftrag auch weiterhin an unsere Bauernfamilien erteilen können und werden alles dafür tun, dass sich die Erzeugung von Lebensmitteln nicht ins EU-Ausland verlagert“, waren sich die beiden Präsidenten einig. Mit dem Vorarlberger Landsmann Wolfgang Burtscher, der seit April die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung leitet, seien die Voraussetzungen dafür gut.
„Wir sind uns alle darüber einig, dass die Agrarpolitik im Umbruch ist. Das ist gut so, solang die Ziele der GAP mit den Zielen der EU-Handelspolitik abgestimmt sind. Das ist aus jetziger Sicht leider nicht der Fall. Deshalb fordere ich von der EU-Kommission Nachbesserungen in den Strategiepapieren des Green Deals sowie eine aktuellere Folgenabschätzung des Handelspaktes Mercosur“, bekräftigt Strasser das Nein zu Mercosur. Er betonte zudem, dass heimische Bauernfamilien nur dann Zukunft haben würden, wenn der Green Deal die vorbildliche österreichische Landwirtschaft belohnt. „Der Green Deal darf nicht zulasten jener gehen, die seit Jahren im Einklang mit Natur und Tier wirtschaften. Das konnten wir im Gespräch mit Burtscher nochmals verdeutlichen“, so der Bauernbund-Präsident.
„Klar ist für mich: Europäische Ziele müssen so definiert sein, dass sie für unsere Bäuerinnen und Bauern einen klaren Sinn ergeben und auch umsetzbar sind“, ergänzte Moosbrugger. „Wir wollen gerne – wie gewünscht – die Menschen mit Lebensmitteln und Rohstoffen versorgen, brauchen dafür aber die entsprechenden Möglichkeiten und Werkzeuge. Wenn sich die EU Nachhaltigkeit und Eigenversorgung auf die Fahnen heftet, die regionale Landwirtschaft aber im Endeffekt behindert, wäre das ein massiver Widerspruch. Mir war wichtig, Burtscher näherzubringen, dass es hier genaue Folgenabschätzungen des Green Deals sowie klare politische Unterstützung für unsere Bäuerinnen und Bauern benötigt“, unterstrich der LK Österreich-Präsident.