Österreichischer Insektenatlas 2020 gratis verfügbar
„Wer unsere Nahrungsmittelversorgung sicherstellen will, muss das Artensterben stoppen. Wer das Artensterben stoppen will, muss den Pestizideinsatz reduzieren und Lebensräume erhalten. Und dazu muss eine kleinteilige, ökologische Landwirtschaft mit vielfältigen Strukturen gefördert werden“, erklärt Dominik Linhard, Biologe bei Global 2000. Es ist absolut notwendig, dass Landwirte in Zukunft für Beiträge dazu honoriert werden. Deswegen hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit dem Naturschutzbund die europäische Bürgerinitiative „Bienen & Bauern retten“ https://www.global2000.at/save-bees-and-farmers gestartet.
Monokulturen, Pestizide und andere Giftstoffe, Versiegelung der Böden und fehlende Blumenwiesen – all das macht Insekten massiv zu schaffen. Das Arten- und Insektensterben wird durch die globale Klimakrise noch weiter voranschreiten und umgekehrt fehlt unseren Ökosystemen durch den Artenschwund die Robustheit zur Klimawandelanpassung. Der heute von der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 – gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Naturschutzbund Österreich – veröffentlichte Insektenatlas zeichnet ein düsteres Bild: Seit 1990 ging der Insektenbestand um 75% zurück, 30% der Arten sind weltweit bedroht. Dabei sind 75% unserer wichtigsten Kulturpflanzenarten von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Auch in Österreich sind viele Insektengruppen stark gefährdet, wie etwa die Hälfte aller Schmetterlings- oder Heuschreckenarten.
Insekten sind die wichtigste Grundlage der Landwirtschaft. So drohen beim Wegfall tierischer Bestäubung einzelnen Obst- und Gemüsesorten, wie Äpfeln, Kirschen, Zwetschgen oder Gurken, Ernterückgänge von bis zu 90 Prozent. Außerdem verbessern Insekten die Bodenqualität und Nützlinge reduzieren Pflanzenschädlinge. Dem Insektenatlas zufolge können Marienkäfer den Befall mit Getreideblattläusen um 80 Prozent reduzieren.
Aktuell ist Österreich mit etwa 40.000 Insektenarten noch ein relativ artenreiches Land. Mit rund 700 Wildbienen- und über 4.000 Schmetterlingsarten übertreffen wir sogar Deutschland. Doch wie steht es aktuell um die Insekten in Österreich und weltweit? Welche Auswirkungen hat Landwirtschaft auf die Insektenvielfalt und was bedeutet das Verschwinden der Insekten wiederum für die Landwirtschaft? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen gibt der neue Insektenatlas 2020. Zum Herunterladen auf www.naturschutzbund.at