EU-Milchbranche braucht mehr Konkordanz
Der Report „A vision for the future of the European dairy industry“ wurde vom Institut für Europäische Umweltpolitik im Auftrag von Arla Foods erstellt und zeigt die Aspekte rund um den Klimawandel auf. Generell gehe es darum, die künftige Milcherzeugung so zu gestalten, dass ökonomische, ökologische und soziale Ziele im Einklang stehen, so die Experten. Zahlreiche Höfe in Europa lieferten bereits jetzt hochwertige und nachhaltig produzierte Lebensmittel. Um jedoch die gesamte Branche in diese Richtung zu bewegen, seien Partnerschaften nötig, wird in der Studie betont. Den betroffenen Akteuren in der Milchindustrie müsse während des Übergangs Unterstützung angeboten und ein Anreiz geschaffen werden.
Der Bericht enthält Empfehlungen, deren Umsetzung sehr herausfordernd sein dürfte: So sollte die Milchindustrie die Umstellung zu einer klimaneutralen Produktion fortsetzen und gleichzeitig die Standards für Tierwohl und Produktionstransparenz erhöhen. Die GAP-Reform müsse die Landwirte beim Übergang zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen und gleichzeitig die Qualität und den Wert der gelieferten Produkte steigern; vorzugsweise durch Anreize statt Bestrafung, wird betont. EU-weit sollten gleiche Wettbewerbsbedingungen für Tierwohlstandards, Lebensmittelkennzeichnungen und klare Definitionen für eine nachhaltige Ernährung geschaffen werden, um den Verbrauchern zu helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und Vergleiche über die Lebensmittel anzustellen. Weiters müssten Wege gefunden werden, die es jungen Landwirten ermöglichen, in die Branche einzusteigen, um neue Fähigkeiten, Ideen und Ansätze in den Sektor einzubringen, so die Studienautoren.
„Wir wollten eine realistische Einschätzung der EU-Milchindustrie erhalten. Uns war wichtig, dass ein unabhängiger Dritter diese Untersuchung durchführt. Der Bericht zeigt die Herausforderungen auf. Es geht darum, die gesamten Auswirkungen unserer Branche zu berücksichtigen“, betont Peder Tuborgh, Geschäftsführer von Arla Foods.