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Österreichs Agrarexporte wachsen weiter

Österreichs Agrarwaren und Lebensmittelerzeugnisse sind weiterhin ein Exportschlager. Laut vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2019 exportierte der Agrarsektor Waren im Wert von 6,1 Mrd. Euro, um 5% mehr als im Vergleichszeitraum 2018. Der Ausfuhrwert der Lebensmittelindustrie betrug 3,7 Mrd. Euro, ein Plus von 6,3%. Die österreichischen Gesamtexporte stiegen dagegen nur um 3,3%. Rund drei Viertel der heimischen Agrar- und Lebensmittelausfuhren gehen in den EU-Binnenmarkt. Wichtigster Handelspartner ist Deutschland, das mehr als ein Drittel unserer Agrarexporte abnimmt. Für Misstöne sorgen hingegen seit gestern, Montag, die von den USA angedrohten Strafzölle im WTO-Streit mit der Europäischen Union. Von den österreichischen Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen wären Käse und Fruchtsäfte betroffen.

In Deutschland stehen insbesondere Fleisch und Fleischzubereitungen mit 16,6% sowie Milch und Milchprodukte (15,3%) an der Spitze der exportierten Artikel. Von den nach Deutschland ausgeführten Warengruppen konnten Würste und Fleischzubereitungen gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 um 5,6% zulegen, Käse verzeichnet nach dem Rekordjahr 2018 nun eine bescheidenere Wertsteigerung um 1,1% auf 182 Mio. Euro, während die Ausfuhren von Geflügelfleisch einen zweistelligen Zuwachs von 13,1% verzeichneten. Auch österreichische Eier punkten in Deutschland – ihr Exportwert erhöhte sich um 19,4%.

Im Handel mit Großbritannien wirft der nahende Brexit seine Schatten voraus. Die Briten haben in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres den Warenwert ihrer Lebensmittelimporte aus Österreich um fast 14% erhöht. Airbus-Strafzölle betreffen österreichischen Käse und Fruchtsäfte im Wert von 15 Mio. Euro. Die von den USA wegen unzulässiger Subventionen für Airbus angekündigten Strafzölle treffen zwar österreichische Lebensmittelexporte, allerdings nur in geringem Umfang. Betroffen wären, gemessen an den Exportzahlen von 2018, Käse im Wert von 4 Mio. Euro und Fruchtsäfte um 11,3 Mio. Euro. Sie würden mit einem Strafzoll von 25% belegt.

Bei gesamten Agrarexporten in die USA von über 900 Mio. Euro (2018) sei das ein durchaus überschaubarer Betrag, wenn es auch zu einzelnen Härtefällen kommen könnte. In Kraft treten sollen die Strafzölle am 18. Oktober.