Foto: agrarfoto.com

Deutsche Bundesländer wollen „Entnahme von Problemwölfen“

Angesichts der dynamischen Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland haben jetzt die drei Bundesländer Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen einen Entschließungsantrag in den Bundesrat eingebracht, in dem sie klare Regeln für den Umgang mit dem Wolf fordern. Die Sicherheit des Menschen müsse dabei an erster Stelle stehen, auch der Schutz von Weidetieren müsse Vorrang haben. Bei ernsthaften Schäden oder Gefahren sollte auch die Entnahme von „Problemtieren“ möglich sein, wird betont. Tierschützer zeigen sich erwartungsgemäß skeptisch, während Bauernverband und Weidetierhalter den Antrag ausdrücklich begrüßen. Der Antrag wurde in die Ausschüsse des Bundesrats verwiesen und soll dort beraten werden.

„In Deutschland wächst die Wolfspopulation. Dem strengen Schutz dieser Tierart ist genauso Rechnung zu tragen wie den damit verbundenen Aspekten der Sicherheit für den Menschen und den Belastungen für betroffene Nutztierhalter. Damit soll erreicht werden, dass die Akzeptanz für die dauerhafte Anwesenheit des Wolfes erhalten bleibt oder geschaffen wird“, heißt es in dem Entschließungsantrag.

Es sollte frühzeitig ein Konzept erstellt werden, wie mit einer künftig größeren Wolfspopulation umzugehen ist. Auch die Möglichkeit von lokal beziehungsweise regional bestandsregulierenden Maßnahmen sollte dabei erwogen werden. „Die Sicherheit der Menschen ist zu gewährleisten. Tierhaltung im Freiland soll auch dort dauerhaft möglich sein, wo Prävention nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand umsetzbar ist“, wird in dem Antrag betont. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die entsprechenden gesetzlichen Regelungen (Bundesnaturschutzgesetz) so anzupassen, dass zur Verhinderung von „ernsten Schäden“ die Entnahme von Problemtieren unter bestimmten Umständen möglich ist.