Projekt D4Dairy soll Digitalisierung vorantreiben
Die Forschungsförderungsgesellschaft unterstützt das von der ZAR/ZuchtData eingereichte Projekt D4Dairy. Der Projekttitel steht für die 4 D´s: Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying, also Digitalisierung, Datenintegration, Erkennung und Entscheidungshilfe für die Milchproduktion. D4Dairy wurde im November 2017 beim österreichischen Kompetenzzentrenprogramm des FFG eingereicht und aus 20 weiteren Projektanträgen aus der österreichischen Wirtschaft für die Förderung empfohlen.
„Wir Rinderzüchter forschen seit Jahren intensiv für die Praxis, um für uns Bauern neue Hilfestellungen im Bereich des Herdenmanagements und der Zucht zu bieten. Gerade unsere Branche muss mit umfassenden Veränderungen und Weiterentwicklungen Schritt halten“, meint ZAR-Obmann Stefan Lindner. Technologien, die vor kurzem noch im Forschungsstadium waren, seien heute im breiten Routineeinsatz. Die Digitalisierung biete viele Chancen, aber auch Herausforderungen. „Der Zugang zu den Daten, die auf den bäuerlichen Betrieben generiert werden, ist die Voraussetzung, dass Zuchtziele von den Bauern selbst vorgegeben und über die Zuchtprogramme umgesetzt werden können.“ So könne sich die österreichische Landwirtschaft mit ihren Stärken, wie einer hohen Tiergesundheit, einem geringen Antibiotikaeinsatz sowie ökologischem Fußabdruck, im internationalen Markt positionieren. „Die Entscheidung des FFG für D4Dairy zeigt eindeutig den hohen Stellenwert der österreichischen Landwirtschaft, dass trotz der großen Konkurrenz aus der Wirtschaft dieses Projekt letztendlich ausgewählt wurde. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um die bäuerliche Landwirtschaft mit ihren Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch in Zukunft abzusichern“, so Lindner.
Digital unterstützte Landwirtschaft sei in den verschiedensten Produktionssparten ein stark wachsender Sektor. Mit der Anhäufung der Daten wachse die Herausforderung, diese sowohl für Landwirte als auch für Verarbeiter nutzbringend einzusetzen. „Und genau hier setzt das Projekt D4Dairy an, mit dem Ziel, erfasste Daten bestmöglich zu vernetzen und unter Nutzung modernster Technologien und Datenanalysen eine digitale Unterstützung des Managements auf den Betrieben aufzubauen und so die Wettbewerbsfähigkeit der bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken. Die neuen Möglichkeiten sollen für Vorsorge und Früherkennung von Erkrankungen genutzt werden und dadurch das Tierwohl und die Lebensmittelqualität in Österreich weiter verbessern. Für diese komplexen Fragestellungen hat D4Dairy ein international wettbewerbsfähiges Netzwerk aus 30 Wirtschafts- und zwölf Wissenschaftspartnern, darunter der Komplexitätsforscher und österreichische Wissenschaftler des Jahres 2017, Prof. Dr. Stefan Thurner, aus dem In- und Ausland aufgebaut“, so die Leiterin des D4Dairy-Konsortiums, Christa Egger-Danner von der ZuchtData.