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Moosbrugger kritisiert EU-Renaturierungsverordnung

 

LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger bewertet den in der Nacht auf heute erwirkten Beschluss zum Gesetz zur so genannten Wiederherstellung der Natur, auch Renaturierungs-Verordnung genannt, trotz Entschärfungen kritisch und warnt vor weiteren Verschärfungen für die Betriebe.

„Dass wir als österreichische Land- und Forstwirtschaft zu Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsschutz stehen, beweisen wir seit langer Zeit mit einer enormen, erfolgreichen Maßnahmenfülle. Man denke nur an 210.000 ha Biodiversitätsflächen (10% der Agrarnutzfläche), 27% Bioflächenanteil oder die über 80%ige Betriebsteilnahme am Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL). Die nun erwirkte Einigung kann jedoch nur als ideologieübersättigter Schnellschuss gewertet werden, der mehr Fragen als Antworten aufwirft“, kritisiert Moosbrugger.

„Es ist falsch, wenn immer unsere bäuerlichen Betriebe ausbaden müssen, was Fossilindustrie und Weltpolitik anrichten. Es kann etwa nicht sein, dass wir eine Verbesserung der Biodiversitätsindices nachweisen müssen, obwohl zu erwarten ist, dass sich diese angesichts der voranschreitenden Klimaverschlechterung weiter verschlechtern. Es sollte an den primären Schrauben gedreht werden und das ist v.a. die Abkehr vom weltweiten, massiven Einsatz fossiler Energieträger. Und plant die EU eigentlich auch, die für Wohn- und Bürohäuser bzw. Firmengebäude genützten Flächen wiederzuvernässen und in den Zustand der 60er-Jahre zurückzuführen?“ zeigt der LKÖ-Präsident die Absurdität der EU-Pläne auf.

„Die im Text nun enthaltene ‚Notfallklausel‘, bei besonderen Umständen quasi auf die Stopptaste drücken zu können, wäre eigentlich jetzt schon notwendig. Unsere Bauernvertreter im EU-Parlament und wir werden keine Ruhe geben und den EU-Gremien klarmachen, dass kein zusätzlicher Druck auf die Land- und Forstwirtschaft verkraftbar ist. Wer immer mehr fordert, muss zumindest auch bereit sein, für mehr Ausgleiche und Anreize zu sorgen“, betont der LKÖ-Präsident.