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Wolf im Zillertal dokumentiert

In Bruck am Ziller in Tirol ist am 15.Mai ein Wolf gesichtet und mehrfach fotografiert worden. Dies teilte der Beauftragte des Landes für große Beutegreifer, Martin Janovsky, mit. Die Schaf- und Ziegenhalter in diesem Gebiet wurden aufgerufen, verstärkt nach ihren Tieren zu schauen. Es wurde ihnen empfohlen, ihre auf einer Weide befindlichen Tiere mit Elektrozäunen zu schützen. Sei das nicht möglich, sollten die Tiere über Nacht im Stall untergebracht werden. Im März dieses Jahres war in Gerlos im Zillertal nach einem Wildriss ein Wolf nachgewiesen worden.

„Um 7 Uhr früh ging ich von meinem Wohnhaus in Richtung Stall. Auf einmal stand ein ausgewachsener Wolf vor mir. Das Raubtier spazierte seelenruhig am Hof umher und zeigte keinerlei Scheu. Ich konnte das Tier zum Glück fotografieren, somit habe ich einen eindeutigen Beweis“, erzählt Bergbauer Hans-Peter Kircher aus Bruck am Ziller.

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger und Bauernbund-Abgeordneter Hermann Gahr besprachen am Sonntag bei einem Lokalaugenschein am Hof der Familie Kircher die Wolfssichtung und die damit verbundenen Folgen. Kircher rief dazu auf, das Thema Wolf nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir sind verunsichert und geschockt und haben natürlich auch Angst um unsere Kinder sowie unsere Tiere. Für uns war der Wolf immer weit weg, jetzt steht er plötzlich vor unserer Haustür, nur wenige Minuten vom Dorf entfernt. Ich erwarte mir, dass die Politik Maßnahmen setzt, um die Ausbreitung der Tiere zu unterbinden“, bekräftigte der Bergbauer.

„Wo der Wolf Probleme macht, braucht es legale Möglichkeiten, solche Tiere zu entnehmen. Aktuell sind wir an drei Fronten dabei, Antworten auf die vorherrschenden Probleme zu finden. Auf EU-Ebene müssen wir Verbündete finden, um den Schutzstatus zu senken. National müssen wir Verständnis schaffen und politische Mehrheiten finden, um wolfsfreie Zonen zu realisieren. Aber auch die Länder sind hier gefordert, Schäden durch große Beutegreifer müssen schnell und unbürokratisch abgegolten werden“, so Hechenberger und Gahr.