VGT fordert Exportverbot für Lebendrinder
Der Verein gegen Tierfabriken, VGT, erhebt den Vorwurf, dass Kälber aus Vorarlberg nach sechs bis acht Monaten Mast in Italien weiter per Schiff in Nicht EU-Länder transportiert werden. Bei einem Gipfeltreffen nach dem Aufkommen von Qual-Vorwürfen hatte Landesrat Erich Schwärzler bekannt gegeben, dass keine Kälber aus Vorarlberg in Drittstaaten exportiert werden. Diese würden dennoch über Umwege in der Türkei und dem Nahen Osten landen, so Tobias Giesinger vom VGT.
Giesinger habe Fotos von Vorarlberger Kälbern, die in „riesigen, fabriksähnlichen Hallen auf Betonspaltenboden in Italien gemästet werden“, gezeigt. Trotzdem gebe das Land weiter die Verantwortung für den Schutz dieser Tiere an der Grenze ab, meint die Tierrechtsorganisation in einer Aussendung.
So würden die männlichen Kälber als unerwünschtes „Nebenprodukt“ der Milchproduktion gelten, Statt der Empfehlung des Landes, mehr Kalbfleisch zu essen, sei klar die Systemfrage zu stellen. Die für ihre Unterstützung der Vegan-Szene bekannte Organisation fordert daher mehr Gemüse- statt Futtermittelanbau. Dies wäre ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft in Vorarlberg.
„Aufgrund der Tatsache, dass Kälber aus Vorarlberg über andere EU-Staaten schlussendlich außerhalb der EU geschlachtet werden, ist ein Export schlichtweg nicht verantwortbar“, meint Giesinger. Doch auch die niedrigeren Tierschutzstandards in anderen EU-Staaten würden das Streben nach dem „Tierschutzland Nr.1“ in Frage stellen. Der VGT fordert das Land deshalb auf, seine Verantwortung den Tieren gegenüber wahrzunehmen und keine Rinder mehr ins Ausland zu transportieren. „Wir dürfen es als Gesellschaft nicht länger zulassen, dass Kälber, die noch bei ihren Müttern sein sollten, ins Ausland transportiert und dann später im Nahen Osten und der Türkei geschlachtet werden“, so der VGT-Mitarbeiter.