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Bio-Flächenanteil in Vorarlberg gering

Vorarlberg hat im Biolandbau Aufholbedarf, sind sich die Gründer der privaten Stiftung „Üsa Boda“ sowie die Vertreter der neuen Genossenschaft „Die Landgenossen“ einig. Ziel der gemeinsamen Zusammenarbeit ist es, die Vorarlberger Landwirte für die Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise zu motivieren. So bekamen etwa im vergangenen Jahr landwirtschaftliche Betriebe, die auf biologischen Landbau umstellten, eine zusätzliche Prämie von 300 Euro/ha. Aus der Stiftung wiederum werden die Zubereitung von Vorarlberger Bio-Fleisch und Bio-Feldfrüchten in der Gemeinschaftsverpflegung gefördert. Weitere Maßnahmen zur „Ökologisierung“ der Vorarlberger Landwirtschaft und der Lebensmittelwertschöpfungskette sind geplant, und die Genossenschaft sucht neue Biobetriebe für die weitere Zusammenarbeit.

Auch das Land Vorarlberg fördert den Biolandbau mit diversen Zuschüssen, nachdem der Anteil an Biobetrieben und biologisch bewirtschafteter Fläche in Vorarlberg im österreichischen Vergleich am geringsten ist. So gibt es vom Land Vorarlberg Zuschüsse für die Kontrollkosten, die Umstellung und die Bioberatung. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab, denn im Jahr 2018 gab es mehr Umstellungsberatungen und erfolgreiche Umstellungen auf „Bio“ als in den Vorjahren. „Die Rahmenbedingungen für eine ökologischere Landwirtschaft in Vorarlberg sind gestellt. Um aber in der biologischen Landwirtschaft zur Spitze in Österreich zu gehören, braucht es einen breiten Konsens zwischen allen beteiligten Akteuren entlang der Wertschöpfungskette und verpflichtende Bio-Vorgaben vonseiten der Politik“, wurde bei der Generalversammlung der Genossenschaft „Bio Vorarlberg“ und der Jahreshauptversammlung von Bio Austria Vorarlberg betont.

Im Vorjahr hat die Genossenschaft „Bio Vorarlberg“ gemeinsam mit der Brauerei Fohrenburg sieben neue Bio Austria-Betriebe gewinnen können, die im Jahr 2018 knappe 8 ha Bio-Braugetreide anbauten. Die Biobauern bekamen einen der höchsten Getreidepreise innerhalb der EU für das Urprodukt Bio-Gerste, betonten die Genossenschaftsvertreter.