Verlängerung von Glyphosat steht bevor
Die Zulassung für das Herbizid Glyphosat soll für weitere zehn Jahre verlängert werden. Der lang erwartete Vorschlag von EU-Verbraucherkommissar Vytenis Andriukaitis liegt jetzt vor, mit dem der mögliche Spielraum von 15 Jahren für eine Verlängerung des Wirkstoffs nicht voll ausgeschöpft wird, da Glyphosat in der Öffentlichkeit weiterhin umstritten ist. Die EU-Kommission folgt dem Urteil ihrer wissenschaftlichen Berater, nachdem zuletzt die Europäische Chemikalienagentur (Echa) den Wirkstoff für ungefährlich eingestuft hat. Ein Verbot des Netzmittels Tallowamin bleibt bestehen. Außerdem soll Glyphosat nicht vor der Ernte, in öffentlichen Parks und Spielplätzen verwendet werden.
Die Wissenschafter hätten bis zum Abwinken analysiert, erklärte EU-Agrarkommissar Phil Hogan im Agrarausschuss des EU-Parlaments den Kritikern. Hogan ist froh, dass nun der nach seiner Meinung bewertete Herbizidwirkstoff den Landwirten auf Dauer zur Verfügung stehen soll. Der Vorschlag der EU-Kommission kommt Mitte Juni in den Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (PAFF). Ein Veto der EU-Mitgliedstaaten ist dort nur mit qualifizierter Mehrheit möglich. Im Ausschuss könnte über die Dauer der Wiederzulassung noch debattiert werden, weil die EU-Kommission die Zustimmung von möglichst vielen EU-Mitgliedstaaten bekommen möchte.