US-Agarminister beharrt auf Konfliktthemen
In den USA wird Geflügel häufig mit Chlor behandelt, um krank machende Keime abzutöten. Wachstumsfördernde Hormone kommen besonders in der Rinderzucht zum Einsatz. Beide Methoden sowie die Einfuhr derartiger Produkte sind in der EU verboten. Befürchtungen, dass dies mit dem transatlantischen Handelsabkommen TTIP aufgeweicht werden könnte, hatten noch 2015 zu Massenprotesten geführt. Perdue beklagte eine „Verunglimpfung“ der US-Geflügelproduktion. Tatsächlich werde das Fleisch in Wirklichkeit gar nicht mit Chlor gereinigt: „Im Wesentlichen ist es Essig“ und keinesfalls unsicher, sagte der US-Minister. Auch bei der Hormonbehandlung von Rindern sei wissenschaftlich keine Beeinträchtigung der Lebensmittelsicherheit nachgewiesen. Allerdings würden die Einfuhrbeschränkungen die Handelsbilanz seines Landes mit der EU verschlechtern, sagte Perdue weiter.
US-Präsident Donald Trump ist das transatlantische Handelsdefizit der USA ein Dorn im Auge. Seit Monaten droht er deshalb mit Strafzöllen auf Einfuhren europäischer Autos. Die Aufhebung der Verbote von Chlorhühnern und Hormonfleisch nannte sein Landwirtschaftsminister nun als Beispiele dafür, wie die EU Abhilfe leisten könnte. Brüssel hatte bisher auf ein Industrieabkommen mit den USA gedrängt. Zuletzt war auch die Rede von einer Ausweitung auf die Bereiche Technologie und Energie gewesen. Besonders Frankreich ist aber vehement dagegen, landwirtschaftliche Produkte mit einzubeziehen. Auch die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner sagte am Montag, „dass wir den landwirtschaftlichen Sektor da gerne raushalten möchten“