Foto: BMLRT Lendl

Tschechiens Agrarminister Toman zu Gesprächen in Wien

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger hat ihren tschechischen Amtskollegen Miroslav Toman zu einem Arbeitstreffen in Wien empfangen. Der Klimawandel, fehlende Niederschläge und der Schädlingsbefall machen den Wäldern im gesamten mitteleuropäischen Raum zu schaffen. Daher war eines der Hauptthemen des Arbeitstreffens die hohen Schadholzmengen und der Druck der dadurch auf den Märkten entsteht.

Der Klimawandel, fehlende Niederschläge und Schädlingsbefall machen den Wäldern im gesamten mitteleuropäischen Raum zu schaffen. Rund 62 % der gesamten österreichischen Holzernte waren 2019 auf Schadholz zurückzuführen, wovon ein großer Teil auf den Borkenkäfer zurückzuführen war. Österreich und Tschechien sind stark vom Borkenkäfer betroffen. Durch die COVID-19-Pandemie brach die Holznachfrage zusätzlich ein und die Exporte in traditionelle Märkte gingen massiv zurück. Gleichzeitig wurde vermehrt Schadholz aus Tschechien nach Österreich importiert. Die aus Tschechien nach Österreich verbrachten Schadholzmengen haben einen großen Einfluss auf den österreichischen Markt.
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „2019 war die Schadholzmenge in Österreich so hoch wie nie zuvor. Der Borkenkäfer hat im gesamten mitteleuropäischen Raum massive Schäden angerichtet und zu einem Preisverfall auf den Märkten geführt. Ich habe das Arbeitstreffen mit meinem tschechischen Amtskollegen genützt, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Der Import von tschechischem Holz bringt unsere Land- und Forstwirte unter massiven Druck. Das hat auch der Grüne Bericht 2020 gezeigt. Nicht zuletzt durch die stark sinkenden Preise in der Forstwirtschaft ist ein wichtiges Einkommensstandbein unserer Betriebe weggebrochen. Mein Appell an den tschechischen Landwirtschaftsminister war klar: Es braucht noch mehr Anstrengungen seitens der tschechischen Regierung, um die Borkenkäferplage in den Griff zu bekommen. Mit dem neuen Waldfonds in der Höhe von 350 Mio. Euro werden wir für Entlastung sorgen und einen Anreiz schaffen auch in Zukunft widerstandsfähige Wälder anzupflanzen. Zusätzlich werden wir neue Absatzmöglichkeit schaffen, um unser Schadholz auch verarbeiten zu können. Neben der Holzbauoffensive setzte ich hier große Hoffnungen in die Erzeugung von Holzdiesel.“