Transgourmet steht auf Kalb Rosé
„Wir bieten heimische Top-Qualität von artgerecht ernährten Tieren“, ist Transgourmet Geschäftsführer Thomas Panholzer stolz auf die Vorreiterrolle. Werner Habermann, Geschäftsführer der ARGE Rind, weiß: „Wir erschaffen hier einen neuen Betriebszweig und wollen die Produktion von heimischem Kalbfleisch wiederbeleben.“ 150 Landwirte sind Teil des neuen Qualitätsfleischprogrammes.
Der Anteil des heimischen Kalbfleisches im Gastronomie-Großhandel liegt bei 35%. Hauptargumente für niederländisches Kalbfleisch sind der Preis und die Fleischfarbe. Manuel Hofer, Geschäftsleiter von Transgourmet Österreich: „Um durchschnittlich 1,77 Euro mehr pro kg Kalbfleisch im Einkauf bekommt man beste heimische Qualität auf den Teller und verhindert Tierleid“. Durchschnittlich sind „Kalb Rosé“-Qualitätsprodukte um 20% teurer als Importfleisch aus den Niederlanden. „Das bedeutet bei einem 170-Gramm-Kalbsschnitzel einen Aufpreis von nur 30 Cent. Im Verkauf lassen sich die Mehrkosten mehrfach erwirtschaften.“
Werden die Tiere mit Milch, Heu, Maissilage und Stroh gefüttert, weist deren Fleisch einen zarten Rosaton auf. „Bei uns ist der Name Programm – die Farbe des Fleisches belegt die artgerechte Fütterung.“ Panholzer ist sich bewusst: „Auf uns wartet eine Menge Aufklärungsarbeit, da aktuell fast weißes Kalbfleisch bevorzugt wird, das aber wiederum aus industrieller Haltung stammt. Die Tiere werden – entgegen ihrer Natur – vor allem mit Milchaustauschern gefüttert.“ Erst das Eisen im sogenannten Raufutter sorgt für die Rosé-Färbung des Fleisches. Ganz einfach: Kalbfleisch von artgerecht gefütterten Tieren ist rosa.
„Kalb Rosé“-Fleisch stammt von Milchrassekälbern, von denen der überwiegende Anteil der jungen Stiere bisher ins Ausland verbracht wird. Beim neuen Qualitätsprogramm bleiben die weiblichen und die männlichen Kälber auf den ARGE Rind-Mitgliedsbetriebe. Die weiblichen Kälber verbleiben als künftige Milchkühe auf den Höfen, die männlichen Kälber werden sieben Monate lang bis zu einem Schlachtgewicht von rund 160 kg aufgezogen. Transgourmet appelliert an Gastronomen wie Konsumenten, im Sinne eines bewussten Fleischkonsums nicht nur Edelteile zu verarbeiten, sondern dem Prinzip „Nose to Tail“ gerecht zu werden.“