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Milchproduktion wird weiter zulegen

Die EU-Kommission rechne für 2018 mit einer weiter zunehmenden Milchproduktion und einem Mengenzuwachs von insgesamt 1,4%. Daher seien vorerst weiter sinkende Erzeugerpreise zu erwarten. Dies erklärte der Direktor für Märkte und Marktanalysen bei der EU-Kommission, Jens Schaps, bei der Milchtagung der deutschen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, berichtet Dow Jones News.

Die Kommission hatte bereits zu Jahresende in ihrer Kurzfrist-Prognose („Short-Term-Outlook 2017/2018“) für heuer mit einem Anstieg der EU-Milchproduktion um 1,2% auf rund 166,2 Mio. t gerechnet. Davon dürften 156,5 Mio. t an die Molkereien und Käsereien geliefert werden (+1,4% gegenüber dem Vorjahr). Im Jahr 2017 wurde die Anlieferung innerhalb der Union in Summe um 1,8% gesteigert, teilt die Brüsseler Behörde mit. Im Dezember wurde die Vorjahreslinie bereits um 3,9% überschritten.

Der durchschnittliche Erzeugermilchpreis lag im Dezember 2017 in der EU laut Berechnungen der Kommission bei 37,4 Cent netto je kg (natürlicher Fett- und Eiweißgehalt). Im Jänner 2018 erfolgte ein deutlicher Rückgang auf 35,6 Cent, womit das Niveau des Vorjahresmonats aber noch um 7% übertroffen wurde. Im Februar dürfte sich die negative Preistendenz laut ersten Schätzungen mit einem mittleren Erzeugermilchpreis von 35,1 Cent fortgesetzt haben.

Die Preise auf den Spotmilch-Märkten haben sich seit Jahresbeginn 2018 sehr unterschiedlich entwickelt: In Italien setzte der übliche saisonale Abschwung im Jänner – ausgehend von einem Wert von rund 36 Cent je kg – deutlicher als sonst ein. Erst Ende Februar stabilisierten sich die Notierungen und Anfang März wurden 28,5 Cent gezahlt. Dem gegenüber zeigte in den Niederlanden die Spotmilch-Preiskurve im Februar – ausgehend von einem niedrigen Wert von 24 Cent – steil aufwärts und Anfang März erfolgte ein weiterer Anstieg auf 28,5 Cent je kg.