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Thomas Waitz, Grüne, geißelt Pläne des Forstministers

 

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig reist heute nach Schweden, um an der informellen Forstministerkonferenz teilzunehmen. Im Vorfeld kündigte er über die APA an, dass er eine Außernutzungsstellung von Waldflächen verhindern würde. 80% der europäischen Wälder seien in einem schlechten Zustand. Die EU-Biodiversitätstrategie sehe vor, einen Teil der Wälder in Europa unter Schutz zu stellen, ihre Resilienz gegenüber der Klimakrise zu stärken und die Bewirtschaftung einzuschränken. Wälder sind neben Mooren und Meeren die größten CO2-Senken und spielen damit eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Kahlschläge und intensive Forstwirtschaft zerstören nicht nur die Natur, Boden und Wasserkreisläufe, sondern machen Waldflächen damit zu Emissionsherden und erhöhen das Risiko von Muren und Lawinen.

Thomas Waitz, Schattenberichterstatter der EU-Waldstrategie, kritisiert die Aussagen: “Die Aussagen des Landwirtschaftsministers Norbert Totschnig sind ein Angriff auf den österreichischen Wald und die nachhaltige Holzversorgung. Das nordische Desastermodell mit enormen Monokulturen ist kein Vorbild für Österreich. Unserem Wald gehen der Borkenkäfer, Waldbrände und die Klimakrise an den Kragen. In Schweden geht das Holz aus, weil die Forstwirtschaft gar nicht so schnell Bäume nachpflanzen kann, wie sie sie schlägert. Trotzdem macht sich der Landwirtschaftsminister zum Handlanger der Forst- und Papiergroßindustrie. Deren kurzsichtige Profitinteressen gefährden eine langfristige und nachhaltige Nutzung der Wirtschaftsressource Holz. Die Ankündigung EU-weiten Waldschutz zu boykottieren und aufzuweichen, ist angesichts der Klimakrise eine Ohrfeige. Ich empfehle dringend ein Gespräch mit den Experten der Bundesforste. Denn diese sind im Gegensatz zum Landwirtschaftsministerium schon im 21. Jahrhundert angekommen und setzen auf Naturverjüngung, Mischwälder und naturnahe Forstwirtschaft.“