Foto: Land OÖ

Sturmschäden verschärfen Borkenkäferproblem

Der Hitzesommer 2017 hat auch der Forstwirtschaft zugesetzt und zu einem starken Anstieg der Borkenkäferschäden geführt. Zusätzlich haben die Sturmschäden vom vergangenen Wochenende in den Wäldern 130.000 fm Schadholz verursacht, so eine erste Schätzung. Auf Einladung des Agrar-Landesrats, Max Hiegelsberger, wurde angesichts der Schadholzmengen ein Runder Tisch zum Thema Holzabfuhr und Forstschutz mit den maßgeblichen Vertretern der oberösterreichischen Forst- und Holzwirtschaft abgehalten. In einem gemeinsamen Analysegespräch wurden Lösungsmöglichkeiten beraten, damit die Nadelholzbestände in den oberösterreichischen Wäldern langfristig erhalten bleiben. „Die Versorgung der Holzwirtschaft mit oberösterreichischem Frischholz muss auch langfristig abgesichert bleiben. Daher müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen – das ist uns im heutigen Gespräch gelungen“, so der Landesrat.

Bisher sind in Oberösterreich rund 200.000 fm Borkenkäferschadholz angefallen. „Vor allem im Mühlviertel und im Alpenvorland tauchen beinahe täglich neue Borkenkäferbäume und -nester auf“, berichtet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Diese Bäume mit den unübersehbaren Merkmalen eines Befalls, wie Nadelverfärbung und starker Nadelfall sowie Abplatzen der Rinde vom Stamm, hat der Schädling jedoch bereits wieder verlassen und weitere Bäume befallen.

Die Waldbesitzer haben alle Anstrengung unternommen, diese Schäden rasch aufzuarbeiten. Dennoch steht die gesamte Forst- und Holzwirtschaft, auch aufgrund der Sturmschäden vom vergangenen Wochenende, mit weiteren Schadholzmengen von 130.000 fm vor einer großen Herausforderung. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Braunau, Schärding, Urfahr-Umgebung, Rohrbach und Freistadt.

Aus diesem Grund werden nun laut Hiegelsberger Fördermöglichkeiten im Rahmen des Programms für Ländliche Entwicklung von der EU, dem Bund und des Landes Oberösterreich ausgeschöpft. Eine kompetente Beratung bieten die Forstdienste der Bezirkshauptmannschaften und der Bezirksbauernkammern an. „Für die Aufarbeitung von Sturmschäden am Wald wird eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds des Landes OÖ gewährt“, erklärt der Landesrat. Die Schadfläche muss mindestens 0,5 ha betragen und kann sich auch aus Einzelflächen von mindestens 0,1 ha Größe zusammensetzen. Die Beihilfe ist über die Gemeinde zu beantragen.