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Steirische Ernte „im Großen und Ganzen gut“

Die heurige Ernte in der Steiermark ist nahezu eingebracht und je nach Sparte zufriedenstellend bis sehr gut ausgefallen. „Die Mengen sind insbesondere bei Wein, Kürbiskernen, Äpfeln, GV-freiem Soja, Mais, Hirse sowie überwiegend bei Grünfutter, Silage und Heu sehr gut. Die laufende Chinakohl-Ernte fällt trockenheitsbedingt niedrig aus, unterdurchschnittlich waren die Erträge auch bei Getreide. Durchschnittlich werden sie bei den EU-herkunftsgeschützten Produkten Käferbohnen und Kren sein“, führt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher aus. Von seiner zerstörerischen Seite mit außergewöhnlich häufigem Starkregen zeigte sich der Klimawandel: Tausende Hektar an Kürbis-, Mais- und Getreideflächen wurden in der um drei Wochen verzögerten Anbauzeit überschwemmt. Die aus dem Boden sprießenden jungen Pflänzchen erstickten regelrecht im Stauwasser. Titschenbacher: „Die Klimakrise erschwert die Arbeit der Bauern erheblich und erhöht auch die Produktionskosten.“

Die im Großen und Ganzen gute Ernte 2018 wird von einer massiven Preismisere, insbesondere bei Äpfeln und Schweinefleisch, überschattet. „Unsere bäuerlichen Familienbetriebe brauchen wieder Perspektiven und faire Chancen auf den Märkten“, unterstreicht Titschenbacher. „Als Lebensmittelproduzenten steht den Bauern eine starke Stellung in der Wertschöpfungskette zu. Den unlauteren Handelspraktiken zulasten der bäuerlichen Erzeuger ist ein Riegel vorzuschieben.“ Dazu laufen auf europäischer Ebene entsprechende gesetzliche Initiativen, die rasch umzusetzen sind.

Auch die im Raum stehende 15%ige Kürzung der Mittel im EU-Programm „Ländliche Entwicklung“ würde die heimische kleinstrukturierte Landwirtschaft hart treffen. Insbesondere der österreichische Weg der Ökologisierung und die Unterstützung der benachteiligten Gebiete sind in Gefahr und würden viele besonders umweltfreundlich wirtschaftende Betriebe sowie Bergbauern zum Zusperren zwingen. Deshalb verlangt Titschenbacher, „dass die Bundesregierung ihre Blockadehaltung beim EU-Budget aufgibt“.