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„Stallbauleitfaden“ für eine bessere Nachbarschaft

Ein aktuell erarbeiteter und aufgelegter „Stallbauleitfaden“ für die Steiermark soll mögliche Schwierigkeiten und Konflikte zwischen landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben und Anrainern vermeiden. Darüber hinaus erhalten Gemeinden in Zukunft die Möglichkeit, Stallbauverfahren ab einer gewissen Größe an die Bezirksverwaltungsbehörden zu übertragen. Inhalte des Leitfadens sind neben Informationen über bau- und raumordnungsgesetzliche Regelungen auch notwendige Anforderungen an eine moderne, zeitgemäße Stallbauplanung und Empfehlungen für Maßnahmen zur Emissionsreduzierung.

„Gleich an welchem Standort – innerhalb oder außerhalb eines Ortsgebietes – Tierhaltungsbetriebe ansässig sind: Kommt es zu Neu-, Um- oder Ausbauten, bleiben Konflikte mit der Nachbarschaft oft nicht aus. Die möglichen Folgen reichen von Diskussionen und Streit bis hin zu kostspieligen Gerichtsprozessen. Meistens würden sich hier durch Kommunikation und vor allem Information bereits im Vorfeld viele Schwierigkeiten vermeiden lassen“, erklärten der steirische Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) und Umweltlandesrat Anton Lang (SPÖ) übereinstimmend. So sei dieser Leitfaden auch als Wegweiser einer „gedeihlichen Nachbarschaft“ zu sehen.

Für Franz Titschenbacher, Präsident der LK Steiermark, seien die bäuerlichen Bauwerber häufig mit enormen Herausforderungen konfrontiert. „Deshalb ist für die Weiterentwicklung der investitionsbereiten landwirtschaftlichen Betriebe der Stallbauleitfaden von größter Bedeutung und ein konstruktiver Wegweiser.“ Mit dem vorliegenden Leitfaden sei es nun erstmalig gelungen, das Thema Stallbauten in der Steiermark umfassend auszuleuchten. Damit wurde ein praxisorientiertes Werkzeug geschaffen, um diese – vor allem in urbanen Gebieten – bisher nicht alltägliche Thematik nutzergerecht anwenden zu können.