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Neuer Borkenkäferflug startet

„Im Sinne der notwendigen Eindämmung einer Borkenkäfer-Massenvermehrung ist jetzt die intensive Befallssuche im Bestand erforderlich, damit die Bäume noch vor dem weiteren Ausflug des Käfers, der je nach Region bereits startet oder kurz bevorsteht, gefällt und aufgearbeitet werden können“, teilte  Oberösterreichs Agrarlandesrat Max Hiegelsberger mit.

Die Borkenkäfergeneration des zweiten Schwärmfluges hat sich Anfang Juni in die Fichten eingebohrt und sich aufgrund der warmen und trockenen Witterung leider sehr gut entwickeln können. Ein Großteil der befallenen Bäume zeigt außer dem Bohrmehl und den abgefallenen Nadeln am Waldboden keine äußerlichen Symptome. „Die Fichten weisen noch grüne Kronen auf. Es ist allerdings damit zu rechnen, dass die Käfer die noch gesund erscheinenden Bäume in den nächsten Wochen zum Absterben bringen“, betont Hiegelsberger. Der Entwicklungszyklus des Borkenkäfers ist heuer wegen der warm-trockenen Witterung teilweise auf fünf Wochen verkürzt. Es wird davon ausgegangen, dass die Schadholzmenge des Vorjahres noch deutlich übertroffen wird. Experten rechnen mit mindestens 1 Mio. Festmeter infolge des Borkenkäferbefalls.

Gemäß § 44. Abs. 1 des Forstgesetzes haben Waldeigentümer die Forstschädlinge wirksam zu bekämpfen. Dabei ist der Durchforstung höchste Priorität einzuräumen. „Die Waldbesitzer sind sehr bemüht, die Schäden einzugrenzen. Sie haben in den vergangenen Jahren außerordentliche Anstrengungen unternommen und die Befallsherde aufgearbeitet. Aufgrund der witterungs- und klimabedingt rapide fortschreitendenen Kalamität kommt der Forstaufsicht des OÖ. Landesforstdienstes besondere Bedeutung zu“, erklärt Hiegelsberger.

Im gesamten Bundesland wurden allein in den letzten drei Monaten rund 1.500 forstbehördliche Aufforderungen zur Schadholzaufarbeitung gesetzt. Der Landesrat appelliert dringend an alle Waldbesitzer und Forstorgane, den Wald intensiv hinsichtlich Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Die Symptome sind der Austritt von Bohrmehl, das Auftreten von Ein- und Ausbohrlöchern am Stamm, verstärkter Nadelfall, das Abfallen der Rinde sowie das Verfärben und Dürrwerden der Kronen stehender Nadelbäume. „Die wichtigsten Gegenmaßnahmen sind eine saubere Waldwirtschaft und die umgehende Aufarbeitung des Käferholzes sowie der rasche Abtransport des Schadholzes“, so Hiegelsberger.