Nach der Dürre kommen die Engerlinge
Nach der Dürrewelle kämpfen Oberösterreichs Grünlandbauern mit starkem Engerlingsbefall auf ihren Flächen. Nahezu das gesamte Bundesland zählt bereits zum Befallsgebiet. In den hauptbetroffenen Regionen gibt es zum Teil 300 bis 400 oder mehr Engerlinge pro m2. Auch im übrigen Landesgebiet liegt die Befallszahl zwischen 100 und 150 Schädlingen/m2. Die Schadschwelle liegt im Vergleich dazu im Flugjahr bei bis zu 40 Tieren und im folgenden Hauptfraßjahr bei bis zu 30/m2. Es ist davon auszugehen, dass die Engerlinge bereits seit drei bis sechs Jahren (das sind ein bis zwei Befallszyklen) in den jeweiligen Regionen auftreten, durch die lang andauernde Hitzeperiode wurden die Fraßschäden in diesem Jahr nun eher sichtbar. Experten prognostizieren für die nächsten 15 Jahre starken Schädlingsdruck. Der aktuelle Befall wird seine Auswirkungen vor allem im kommenden Jahr zeigen, wenn die Fressleistung der Engerlinge nach der Winterruhe steigt.
Um praktikable Lösungen für die Bauern sicherzustellen, initiierte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger einen Runden Tisch unter Beteiligung der Abteilung Land- und Forstwirtschaft, der Landwirtschaftskammer, der Hagelversicherung sowie Bio Austria. „Unser Ziel ist eine nachhaltige und fachgerechte Bekämpfung. Um dies effizient umzusetzen, gilt es mit fundierter Beratung auf die Landwirte zuzugehen“, so Hiegelsberger über das Resultat des Treffens.
Die Beteiligten sind sich über den Inhalt und effiziente Bekämpfungsmaßnahmen einig. Die mechanische Behandlung mit Kreiselgrubber, Kreiselegge, Zinkenrotor und Fräse habe sich bewährt, zugelassene chemische Mittel haben keine ausreichend gute Wirkung gegen den Engerling. Die LK Oberösterreich stellt für Details zur Bekämpfung die umfangreiche Beratungsbroschüre „Der Feld-Maikäfer – Grünlandwirtschaft mit dem Engerling“ zur Verfügung. Die Landesregierung wird ein Informationsvideo mit Praxisempfehlungen zu den Bekämpfungsmaßnahmen erstellen.