Mühlviertler Hopfenbauern mit abgelaufenem Jahr zufrieden
Für die kleine Gruppe der Mühlviertler Hopfenbauern war 2016 ein herausragendes Arbeitsjahr, denn ihre sehr gute Ernte wurde von den Brauereien mit ihren entleerten Lagern schon sehnsüchtig erwartet. Diese erfreuliche Bilanz konnten Obmann Josef Reiter und Geschäftsführer Hermann Bayer den Mitgliedern der seit 66 Jahren in Neufelden aktiven OÖ. Hopfenbaugenossenschaft jetzt vorlegen.
Die Hopfenernte 2016 fiel mit 307 t deutlich höher aus als 2015, wo nur 169 t der anerkannt hochwertigen Bierbasis eingebracht werden konnten. In den Schoß gefallen ist die gute Ernte den 42 Pflanzern aber nicht. Die Kulturführung verlangt in der Vegetationszeit eine sehr präzise Pflege, die dann in der Bonitierung bestätigt wird: Es entfielen wieder 99,9% auf die Klasse eins.
Marktpflege und dosierte Öffentlichkeitsarbeit werden in der Genossenschaft großgeschrieben. Obmann Reiter pflanzt Kleinst-Hopfenschaugärten, die selbst in Hochlagen wie in Mauterndorf oder am Katschberg diese Bierwürze für den Tourismus vorstellen. Hopfenkönigin Petra Engleder, die von einem traditionsreichen Hopfenhof stammt, tritt bei diversen Bier-Events auf und wirbt hier für diese Kulturpflanze. Einige Mitglieder der Hopfenbaugenossenschaft stammen übrigens aus dem Waldviertel.
Bei den heimischen Brauereien findet Mühlviertler Hopfen durchwegs hohe Anerkennung. Einzelne Brauer setzen sogar vollständig darauf oder verlangen vermehrt bestimmte Sorten für ihre Spezialitäten. So will Zipfer mehr „Tettnanger Hopfen“ aus dem Mühlviertel. Die Sorte „Tradition“ wird ebenfalls stärker nachgefragt. „Das ist sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für unsere Hopfenbauern, denn das ermöglicht eine Anlagenerweiterung, kostet aber zusätzliche Investitionen“, stellt dazu Geschäftsführer Bayer fest, der auch als Hopfen-Fachberater sehr geschätzt wird.