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Dem Lebensmittel noch eine Chance geben

 

Jede Sekunde füllt sich in Österreich also eine Mülltonne mit vermeidbaren Lebensmittelabfällen. Das entspricht etwa 400 Euro pro Jahr und Haushalt an Ausgaben für ungenutzte Lebensmittel. Gerade genussfähiges Brot landet am häufigsten im Müll. So-schmeckt-Niederösterreich-Partnerbetriebe haben dieses Problem erkannt und setzen mit einer genussvollen Wiederverwendung der wertvollen Lebensmittel ein Zeichen. „Das Brot ist eine kostbare Ressource mit dem anstrengendes Handwerk verbunden wird. Die Ideen der Wiederverwendung von Brot und anderer Lebensmittel, schätzen nicht nur die Arbeit der Landwirte und der Produzenten, sondern setzen auch ein klares Zeichen für eine bessere Umwelt“, ist LH-Stv. Stephan Pernkopf von den Ideen überzeugt.

Die Destillerie Farthofer maischt das Brot ein und brennt daraus Schnaps: „Brotschnaps“. Eine Bäckerei liefert der Destillerie das Brot, das weder schlecht noch alt ist, jedoch im Handel aber leider keinen Abnehmer mehr findet.

Einen weiteren kreativen Ansatz verfolgen das Marchfelder Storchenbräu und die Weinviertler Bäckerei Geier. Hier wird aus unverkauftem Brot Brotbier erzeugt. Doch damit geht es der innovativen Bäckerei Geier noch nicht weit genug: Roggenbrot wird zu Brotschnaps und Brotwhisky weiterverarbeitet. Nicht nur Hochprozentiges entsteht in der vorbildlichen Bäckerei aus den Resten: Nussbrotchips sind mittlerweile ein Verkaufsklassiker.

Die App Too good to go ist der weltweit größte B2C-Marktplatz für überschüssige Lebensmittel. Sie ermöglicht es Betrieben wie Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholerinnen und Selbstabholer zu verkaufen. Too Good To Go bietet so eine nachhaltige Lösung, von der Kooperationspartner, Konsumentinnen und Konsumenten und die Umwelt profitieren: ausgezeichnetes Essen für die Kundschaft, weniger Verschwendung für die Betriebe und Ressourcenschonung für die Umwelt.

Diese „So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe machen bei Too good to go mit: Biohof Adamah, Genusskoarl, Wurzers Erdbeeren und Kürbishof, Kartoffelladen Hellmer

Den größten Anteil an  Lebensmittelabfälle erzeugen die Haushalte. „Lebensmittelabfälle wirken sich negativ auf unsere Umwelt aus. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten und der Verschwendung den Kampf ansagen“, so Barbara Sterkl, die Leiterin der Kulinarik-Initiative „So schmeckt Niederösterreich“. Um Brotabfall zu vermeiden, empfiehlt es sich dieses einzufrieren: Man kann zum Beispiel die Hälfte des frisch gekauften Brotes einfrieren, ganz oder in Scheiben geschnitten. So hat man immer „frisches“ Brot, das auf keinen Fall „altbacken“ schmeckt oder trocken ist. Das Brot kann man entweder langsam antauen lassen oder im Ofen kurz backen und anschließend genießen.