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Molkereiwirtschaft legte für 2019 Bilanz

Die Vereinigung der österreichischen Milchverarbeiter VÖM hatte 2019 dürrebedingt 0,4% weniger Milch von den Bauern übernommen, während EU-weit die Anlieferung um 0,4% stieg. In den ersten zehn Monaten 2019 gingen die Milch-Importe zurück und die Ausfuhren sind leicht gestiegen. Die Molkereien hatten 2019 mit steigenden Kosten bei Energie, Löhnen, Verpackung und Zucker zu kämpfen. Die Erlöse beim Handel konnten indes nicht gesteigert werden, wodurch die Bauernpreise unter Druck gerieten. „Es ist somit verständlich, wenn Landwirte ihren berechtigten Unmut auf den Straßen zum Ausdruck bringen“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter Dir. Helmut Petschar.

Weiter gestiegen ist der Anteil an Bio-Milch mit dem EU-weit höchsten Wert mit 19% bzw. 589.000 Tonnen, ebenfalls Steigerungen hatte die Heumilch mit 16% (510.000 Tonnen). Die gesamte Anlieferung betrug 3,38 Mio. Tonnen. Auch in anderen EU-Staaten stieg die Biomilchproduktion. Während der Preis für Magermilchpulver stieg, gerieten die Butterpreise zuletzt international unter Druck. Der durchschnittlich ausgezahlte Bauern-Milchpreis blieb beinahe gleich. Die Milchbauern hatten aber mit höheren Energie- und Futterkosten zu kämpfen, was deren Einkommen drückte.

Die Ertragslage der Molkereien war mit 0,36 % sehr gering. Ungeachtet der schlechten Ertragslage der Molkereien und stagnierender Erzeugerpreise, legten die Preise im Handel leicht zu. Zu den Absatzgewinnern zählte neuerlich Naturjoghurt.

Die Lieferantenzahl ging auf 25.600 Betriebe um 3,7% zurück. Mit durchschnittlich 20,5 Kühen je Hof und ca. 6.500 kg Milchlieferung/Kuh zählt die heimische Milchwirtschaft zu den kleinstrukturierten und extensiveren Milchproduktionen der EU. Mit 55.155 € ist das Milchgeld auf Grund der gestiegenen Liefermenge je Betrieb um 3,4% angestiegen.

Hoffnungen setzt die österreichische Milchwirtschaft in die Programme der EU, der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik, den Green Deal, die Farm to Fork Strategie sowie in das neue österreichische Regierungsprogramm, um die Nachhaltigkeits- und Qualitätsstrategie weiter zu ermöglichen.