Irische Rindfleischerzeuger erhalten Brexit-Hilfe
Die EU-Mitgliedstaaten haben im Ausschuss für die EU-Marktordnung einem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, den wirtschaftlich stark unter Druck geratenen irischen Rindfleischerzeugern mit einem Hilfsfonds in Höhe von 50 Mio. Euro unter die Arme zu greifen. Die Regierung in Dublin kann diese Mittel auf maximal 100 Mio. Euro aufstocken. „Mit diesem Fonds erkennt die Kommission die besonderen Schwierigkeiten der irischen Rinderhalter aufgrund der dramatischen Preiseinbrüche und Marktunsicherheiten an. Die bereitgestellten EU-Mittel, die durch die irische Regierung aufgestockt werden können, unterstützen einen wichtigen, aber anfälligen Sektor der Landwirtschaft. Darüber hinaus werden die Gelder besonders schwer betroffene Landwirte direkt unterstützen und die langfristige Rentabilität des Sektors sicherstellen“, erklärte der zuständige EU-Agrarkommissar Phil Hogan dazu.
In Irland sind die Preise für Rindfleisch in den vergangenen Monaten um bis zu 19% gefallen. Die Regierung geht von Verlusten für den Sektor in Höhe von 100 Mio. Euro aus. Die irische Rindfleischbranche ist extrem exportabhängig, die Hälfte der Ausfuhren geht ins Vereinigte Königreich. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit übt Druck auf die Preise aus, wodurch sich die Lage der irischen Rindfleischerzeuger zusätzlich verschlechtert.
Die irischen Behörden haben bis Ende Juli Zeit, um anhand eines bestehenden Rahmens die Kriterien für die Gewährung der Beihilfe festzulegen. Bei der Verteilung müssen sie Wettbewerbsverzerrungen vermeiden. Eines der Hauptziele sollte sein, die langfristige Rentabilität des Rind- und Kalbfleischsektors sicherzustellen, indem etwa neue Märkte erschlossen und Qualitätsregelungen eingeführt werden oder die ökologische Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung verbessert wird.