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Industrie bezeichnet Glyphosat-Kampagne als „absurd“

„Global 2000 setzt offenbar im Verbund mit weiteren NGOs seine absurde Kampagne gegen den Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff Glyphosat fort. Nach dem Veröffentlichen von unseriösen und unwissenschaftlichen Studien sowie dem Druck auf Behörden und Politik folgt nun ein Rundumschlag gegen Wissenschaft und Behörden“, kritisierte der Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP), Christian Stockmar. Er bezog sich dabei auf den rund hundert Seiten umfassenden Report „Glyphosat und Krebs – Gekaufte Wissenschaft“, der von Global 2000 am Donnerstag veröffentlicht wurde und der aufzeigen soll, wie der US-Saatgutriese Monsanto aktiv daran beteiligt war, dass das Herbizid weiter verwendet werden darf. Glyphosat sei weiterhin als krebserregend einzustufen und gehöre daher verboten, so Mitautor Helmut Burtscher von Global 2000.

„Mit dieser Publikation werden Ängste geschürt, um Druck auf die Politik auszuüben. Dieses Spiel mit der Angst der Menschen vor Krebs ist zutiefst verwerflich“, zeigt sich der IGP-Obmann empört. „Bei den von Global 2000 präsentierten Mäusestudien wurden extrem hohe Dosen verwendet – teilweise bis zum 10.000-fachen der akzeptablen täglichen Aufnahmemenge beim Menschen“, stellt Stockmar fest. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Deutschland habe dazu folgendes festgestellt: Die „zitierte Zwei-Jahres-Studie an Mäusen weist kein toxikologisch signifikantes Risiko für Kanzerogenität beim Menschen nach. (…) Dieser Anstieg konnte in anderen Studien mit teilweise noch höheren Konzentrationen nicht festgestellt werden.“

Der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hat die Einstufung von Glyphosat als nicht krebserregend bestätigt. Die abgeleitete Einschätzung des RAC entspricht den Ergebnissen von rund 3.300 Studien mit insgesamt 90.000 Seiten. Stockmar dazu: „Zahlreiche Behörden weltweit kommen zu dem Schluss, dass Glyphosat unbedenklich ist – die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und zahlreiche Gesundheitsbehörden weltweit, die mit einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat befasst waren.